Bewährte Effektivität auf den Knochenschmerz
Die Wirksamkeit von Ibandronat wurde über die Reduktion skeletaler Komplikationen und hier besonders
über den Langzeiteffekt auf Knochenschmerzen nachgewiesen. Finale Ergebnisse einer großen,
nicht-interventionellen Studie (NIS) zu Ibandronat haben aktuell gezeigt, dass das Bisphosphonat
ungeachtet der Vorbehandlung signifikant und dauerhaft Schmerzen reduziert [2]. Im Laufe des
Beobachtungszeitraums von 24 Wochen ergab dies für 3 515 beobachtete Patienten eine Verbesserung
ihrer Schmerzen auf der VAS-Skala von 3,1 auf 2,3 (p <0,0001). Tablette und Infusion haben sich d
abei als vergleichbar effektiv herausgestellt. Zuverlässige Verbesserung der Lebensqualität Wird
die Intensität der Knochenschmerzen gemindert, geht dies eindeutig mit einer Verbesserung der
Lebensqualität der Patienten einher. Dies bestätigen drei große Doppelblindstudien, in denen
mittels des EORTC-Fragebogens QLQ-C30 wichtige Parameter der Lebensqualität erfasst wurden.
Die von Diel et al. anlässlich des Senologiekongresses 2010 aufgearbeiteten Daten wurden mit
einem Posterpreis prämiert [3]. Die Behandlung mit Ibandronat führt demzufolge in beiden
Darreichungsformen verglichen mit Placebo zu einem signifikanten Anstieg der Lebensqualität
(i.v.: p=0,004; oral: p=0,032) und zugleich zu einer Verlangsamung der krankheitsbedingten
WHO-Performance-Statusminderung.
Mittlere Veränderung des EORTC QLQ-C30-Scores zur Lebensqualität nach 96-wöchiger Behandlung mit Ibandronat i.v. im Vergleich zum Ausgangswert (Null-Linie) und im Vergleich zu Placebo (Diel IJ, 2010). |
Meßlatte Nierenverträglichkeit
Die renale Verträglichkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl des Bisphosphonates,
vor allem intravenöse Formulierungen unterscheiden sich in dieser Hinsicht erheblich.
Ibandronat kann sogar bei einer Kreatinin-Clearance 30 ml/min in der Dosierung von 2 mg
eingesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen stickstoffhaltigen Bisphosphonaten ist bei der
Ibandronat-Therapie aufgrund der renalen Verträglichkeit laut Fachinformation kein regelmäßiges
Kreatinin-Monitoring erforderlich [4]. Die aktuelle NIS bestätigt dies auch für ein sehr großes
Patientenkollektiv: Selbst Patienten, die zu Beginn eine schlechtere Nierenfunktion aufwiesen,
blieben während der Therapie mit Ibandronat stabil.
Bisphosphonat mit Zukunftspotential
Über 20 Jahre Bisphosphonat-Forschung konnten bedeutende Fortschritte für Patienten mit
Mammakarzinom und Knochenmetastasen erzielen. Die Therapiemöglichkeiten mit Ibandronat sind
auch nach 15 Jahren noch nicht ausgeschöpft.
Wie eine aktuelle Pilotstudie gezeigt hat, nimmt eine Ibandronat-Gabe möglicherweise direkten
Einfluss auf die Tumorresterkrankung, nachgewiesen über sog. disseminierte Tumorzellen im
Knochenmark [5]. In noch laufenden Studien werden derzeit erweiterte Einsatzmöglichkeiten
überprüft: Die noch ausstehenden Ergebnisse der GAIN- und ICE- Studie, durchgeführt von der
German Breast Group, zur Anwendung in der adjuvanten Situation werden hier möglicherweise
ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte von Ibandronat schreiben.
Quelle:
[1] AGO-Empfehlung 2011
[2] Schmidt M, et al., SABCS 2010; Poster P1-13-02
[3] Diel IJ, et al. 2010. 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie 2010; Poster 90
[4] Fachinformation Bondronat, Stand: Januar 2010
[5] Hoffmann O, et al. DKK 2010, Poster 183
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