Die aktuellen Uberlebensdaten basieren auf der Endauswertung der
OVA-301-Studie und einer medianen Nachbeobachtungszeit von 47,4 Monaten.
Uber 650 Patientinnen mit rezidiviertem Platin-sensiblen Ovarialkarzinom waren
alternativ mit 1,1 mg/m2 Trabectedin (3h-Infusion) plus 30mg/m2 PLD, jeweils alle
drei Wochen, bzw. im Kontrollarm mit 50 mg/m2 PLD als Monotherapie alle vier
Wochen, behandelt worden. Sowohl fur das Gesamtkollektiv als auch fur alle
PFI-Subgruppen mit Platin-sensiblem Ovarialkarzinom zeigten sich signifikante
Wirksamkeitsvorteile, die sich in der finalen Auswertung der Studiendaten in einem
Uberlebensvorteil niederschlugen. Besonders deutlich profitierte die Subgruppe der
Patientinnen mit einem PFI von 6-12 Monaten, die als eingeschrankt Platin-sensibel
gelten. Hier erreichte die Kombination Trabectedin/PLD eine relative Reduktion des
Sterberisikos um 36% (HR 0,64; p=0,0027). Die mediane Gesamtuberlebenszeit dieser
Patientinnen wurde um sechs Monate auf insgesamt 22,4 Monate im Vergleich
zu 16,4 Monaten im Kontrollarm verlangert. Fur das Gesamtkollektiv reduzierte die
Kombination Trabectedin/PLD das relative Sterberisiko um 18% gegenuber den
Patientinnen im Kontrollarm (HR 0,82, p=0,029). Die Patientinnen mit einem PFI
uber zwolf Monate uberlebten unter Trabectedin/PLD im Median 36,5 versus 31,7
Monate (HR 0,83). Die Gesamtgruppe der Platin-sensiblen Patientinnen (PFI ≥6
Monate) uberlebte im Median 27 Monate im Vergleich zu 24,1 Monaten unter
PLD-Monotherapie, was einer relativen Reduktion des Sterberisikos um 22%
(HR 0,78) entspricht. Im Rahmen der Auswertung erwies sich das kontinuierliche PFI
im Behandlungsverlauf als wichtiger Pradiktor fur die Gesamtuberlebenszeit der
Patientinnen. Dies erklart, dass sich die Vorteile der neuen Kombination bei der
progressionsfreien Uberlebenszeit in einem Uberlebensvorteil niederschlugen [1, 2].
Ein wichtiger Vorteil von Trabectedin ist laut Sehouli die Verträglichkeit, die in der
Rezidivsituation einen besonders hohen Stellenwert hat. Er wies darauf hin, dass
Trabectedin keine Alopezie induziert. Hand-Fuß-Syndrome (Grad 3-4) waren aufgrund
der niedrigeren PLD-Dosierung deutlich seltener als im Monotherapiearm (4%
vs. 20%). Hauptnebenwirkung war/ist die Hämatotoxizität, die die Patientinnen subjektiv
nicht bzw. kaum spüren und die sich durch supportive Maßnahmen klinisch
handhaben lässt.
Die hohe Wirksamkeit der neuen Platin- und Taxan-freien Kombination führt Sehouli
unter anderem auf den einzigartigen Wirkmechanismus von Trabectedin sowie auf
synergistische Effekte beider Substanzen zurück. Die Reduktion des relativen
Sterberisikos, speziell in der Subgruppe der nur eingeschränkt Platin-sensitiven
Patientinnen (PFI 6-12 Monate), sei ein wichtiger Schritt, die Prognose der
Patientinnen zu verbessern. Zukünftig stelle sich die Frage, ob es nicht auch mit
Blick auf die Verträglichkeit günstiger ist, nach Platin-haltiger Erstlinientherapie die
Platin-freie Kombination mit Trabectedin/PLD zu geben und erst zu einem späteren
Zeitpunkt wieder eine Platin-haltige Therapie einzusetzen. Letzteres sei möglich, da
Trabectedin keine Kreuzresistenz zu Platin besitzt. Sehouli verwies auf die aktuelle
Leitlinie der AGO-Ovar, in der Trabectedin als Option für die Rezidivtherapie
aufgenommen ist. Quelle: Fach-Pressegespräch „ASCO 2011 – Neue therapierelevante Daten zur Behandlung
des Ovarialkarzinoms bei Trabectedin“ am 07. Juli 2011 in Berlin. Veranstalter: PharmaMar GmbH.
[1] Monk et al. 2010. JCO 28:3107-14.
[1] Monk et al. 2011. Proc ASCO JCO 29 (suppl): #5046.