„Die Wertigkeit der Ultraschallbefunde hängt wesentlich von der Erfahrung
des Untersuchers ab“, erklärt Professor Dr. med. Dirk Becker, Präsident der
DEGUM. „Wir setzen uns daher intensiv dafür ein, dass in Praxen, Kliniken
und medizinischen Zentren die Ultraschallanwender hochqualifiziert und auf
dem neuesten Stand der Technik und Diagnostik sind.“ Diesen Qualitätsanspruch
erfülle das Uniklinikum Münster (UKM), da es flächendeckend über sehr gut
ausgebildetes Personal und moderne Ultraschallgeräte verfüge, so der Internist.
Daher erhielt das UKM als deutschlandweit erste Klinik die Auszeichnung der
DEGUM als „Interdisziplinäres Ultraschallzentrum“.
Das UKM hat sich in den Bereichen Anästhesiologie, Pränatalmedizin und
Geburtshilfe sowie Kardiologie von der DEGUM prüfen und zertifizieren lassen.
Es ist damit gleichzeitig auch Weiterbildungszentrum für die Ultraschall-Ausbildung
anderer Ärzte. „Wir freuen uns, dass das UKM sich auf dem Gebiet des Ultraschalls
weiter zertifiziert hat und damit die Versorgungsqualität in Deutschland
verbessert. Wir hoffen, dass nun weitere Kliniken nachziehen und die Ausbildung
auf einem ähnlich hohen Standard wie die Uniklinik Münster interdisziplinär
durchführen“, erläutert Becker, Chefarzt Innere Medizin/Gastroenterologie am
Krankenhaus Agatharied im bayerischen Hausham.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Sonografie-Technik enorm weiterentwickelt
und verfügt über ein großes Potential. „Leider hinkt jedoch die flächendeckende
gute Ausbildung und eine hochwertige Geräteausstattung vielfach hinterher“,
kritisiert Becker. So seien beispielsweise die Sonografie und Kontrastmittel-Sonografie
in der Hand erfahrener Anwender die besten und schonendsten Methoden in der
Früherkennung von Leberkrebs. Habe der Anwender wenig Ultraschall-Erfahrung,
sind andere und teurere Untersuchungsmethoden für den Patienten notwendig.
„An diesem Beispiel zeigt sich, dass die Versorgung der Patienten leidet,
wenn die fachliche Qualifikation und eine hochwertige Technologie nicht
ausgeschöpft werden“, bedauert Becker. „Eine hochqualifizierte
Ultraschalluntersuchung ist komplex und erfordert eine gute Ausbildung.
Die Zeche für die anderen, wesentlich teureren Untersuchungen zahlt in
diesen Fällen dann stillschweigend die Versichertengemeinschaft.“
Die DEGUM fördert daher die Fort- und Weiterbildung von Ultraschallanwendern
und zeichnet Zentren und Abteilungen aus, die den Qualitätsanforderungen der
DEGUM entsprechen. Ärzten bescheinigt die Fachgesellschaft eine entsprechende
Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte
Mediziner und Zentren finden Patienten im Internet unter
www.degum.de
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Oktober 2015 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs