Die persistierende Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) gilt als wichtigster
Risikofaktor bei der Entstehung eines Zervixkarzinoms. In Deutschland erkranken
jährlich rund 5.000 Frauen, 1.600 sterben daran. Momentan wird noch mittels Pap-Zytologie
im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung nach Zellveränderungen gesucht, unbestritten
ist hier die Bedeutung des Tests für die Frauengesundheit. Aktuelle Daten zeigen
jedoch die Limitierung in der niedrigen Sensitivität für das Erkennen präkanzeröser
zervikaler Läsionen, was durch stagnierende Inzidenzzahlen beobachtet werden kann [1].
Ein HPV-Screening im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung könnte die Inzidenz, an
Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, um 60 bis 70 Prozent reduzieren [2]. Der
Einsatz des HPV-Tests als primärer Vorsorgetest in Holland beruht auf
wissenschaftlichen Nachweisen, die belegen, dass der Test eine wesentliche
Verbesserung gegenüber dem herkömmlichen zytologischen Pap-Abstrich darstellt:
Das neue HPV-basierte niederländische Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeprogramm
sieht u.a. längere Abstände zwischen den routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen
vor sowie die Möglichkeit für Frauen, ihre Proben für den HPV-Test selbst zu
entnehmen, um so die Teilnahmerate bei Screening-Verweigerinnen zu erhöhen.
Um die Anforderungen des Programms zu erfüllen, wurden nur HPV-DNA-Tests
aufgrund der 5-Jahres-Langzeitsicherheit, die auf dem PCR-Verfahren basieren
sowie klinisch validiert und hoch-automatisiert sind, für die Ausschreibung
berücksichtigt. Der cobas HPV Test wurde ausgewählt, weil er alle vom RIVM
geforderten Kriterien erfüllt.
Die Situation in Deutschland
„Die Umstellung auf ein nationales HPV-basiertes Vorsorgeprogramm in den
Niederlanden zeigt deutlich den evidenzbasiert wachsenden Stellenwert
eines HPV-Screenings“, betont Prof. Dr. Herbert Pfister vom nationalen
Referenzzentrum für Papillom- und Polyomaviren, Köln. In Deutschland ist
der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aktuell damit beauftragt, bis
April 2016 die Richtlinie zur Krebsfrüherkennung weiter zu konkretisieren.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
hatte 2014 in einer „Nutzenbewertung des HPV-Tests im Primärscreening“ eine
höhere Effektivität des HPV-Screening vs. Pap-Zytologie festgestellt – sowohl
im Hinblick auf die Detektion von Krebsvorstufen als auch Prävention des
Zervixkarzinoms (CIN3+) [3]. Momentan halten die Kassen einen HPV-Test für
Frauen ab 30 Jahren in einem 5-Jahres-Intervall für sinnvoll.
Über das Roche Portfolio für das Screening auf Gebärmutterhalskrebs
Als einziges Unternehmen im Markt bietet Roche Diagnostics derzeit ein
umfangreiches Portfolio aus klinisch validierten HPV- und Biomarker-Tests
zur Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs an. Das Portfolio von Roche zum
Zervixkarzinom-Screening unterstützt Labore und Gynäkologen in ihren
Bemühungen der besten Patientenversorgung, zum Schutz der Frauen vor
Gebärmutterhalskrebs und Übertherapie. Dabei bietet der HPV-Nachweis
mittels PCR (cobas HPV Test) das bislang einzige Testverfahren, das
auch die Qualitätskriterien für das primäre Screening durch eine
FDA-Zulassung und Validierung durch prospektive Studien erfüllt [4].
Der cobas HPV Test identifiziert die 14 relevanten hoch-Risiko
Genotypen mit dem gleichzeitigen individuellen Ergebnis der beiden
aggressivsten HPV Genotypen (HPV 16 und HPV 18) für eine optimierte
Risikostratifizierung. Dadurch kann das individuelle Risiko einer
Patientin, an Gebärmutterhals zu erkranken, genauer und sicherer
bestimmt werden. Der CINtec PLUS Test detektiert die p16/Ki-67
Biomarker und identifiziert in der Triage Frauen mit bereits
vorliegenden zervikalen Läsionen (p16/Ki-67 positiv), die
am meisten von einer Kolposkopie profitieren können. Der CINtec
Histology Test dagegen bestätigt die Gegenwart oder das
Nicht-Vorhandensein einer CIN3+ Läsion (p16 positiv) in Biopsien,
die während einer Differentialkolposkopie entnommen wurden. Diese
signifikant erhöhte diagnostische Genauigkeit ermöglicht eine
verbesserte Therapieentscheidung durch präzise Gewebediagnostik.
Referenzen:
Roche Diagnostics Deutschland GmbH Oktober 2015
[1] Herbert A, et al. 2009. BJOG. 116(6):845-853
[2] Nach Informationen des Instituts für Prävention und Früherkennung
http://www.vorsorge-online.de/presse/pressemitteilungen/news/gebaermutterhalskrebs-wann-wird-der-hpv-test-endlich-gkv-regelleistung/
[3] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Nutzenbewertung eines HPV-Tests im Primärscreening des Zervixkarzinoms (Update 2014).
Online unter
https://www.iqwig.de/download/S13–03_Rapid-Report_HPV-Test-im-Primaerscreening-des-Zervixkarzinoms.pdf
[4] Wright TC, et al. Am J Obstet Gynecol 2012;206:46.e1–46.e.11.
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs