Knochenmetastasen, die Streuung von Krebszellen in die Knochen, sind eine häufige und
ernsthafte Komplikation bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung und stellen
eine hohe Belastung für das Gesundheitssystem dar. Vorrangiges Ziel in der Behandlung von
Patienten mit Knochenmetastasen ist die Prävention von schwerwiegenden und mitunter
kostspieligen SREs.
"Skelettbezogene Komplikationen im Zusammenhang mit Knochenmetastasen sind für Krebspatienten
mit Schmerzen verbunden und wirklich niederschmetternd. Die Zulassung von XGEVA ist ein echter
Fortschritt", erklärte Dr. med. Ingo Diel, stellvertretender Leiter des Instituts für
gynäkologische Onkologie, Centrum für ganzheitliche Gynäkologie (CGG) in Mannheim.
"In klinischen Studien konnte für XGEVA ein anhaltender Schutz vor SREs nachgewiesen
werden, zusätzlich war auch die Schmerzprogression verzögert. Beide Faktoren stellen
eine entscheidende Verbesserung in der Lebensqualität von Patienten mit einer
fortgeschrittenen Krebserkrankung dar."
Die Marktzulassung für XGEVA beruht auf drei Head-to-Head-Studien der Phase III,
in denen die Wirksamkeit von XGEVA gegenüber Zoledronsäure hinsichtlich der Verzögerung
von SRE untersucht wurde. Das klinische SRE-Programm für XGEVA umfasste über 50 Tumorarten
bei mehr als 5.700 Patienten. In den Studien zu SREs zeigte sich unter XGEVA klinisch eine
deutliche Verbesserung hinsichtlich der Prävention von SREs verglichen mit Zoledronsäure.
XGEVA wurde im Rahmen dieser Studien alle vier Wochen als subkutane Injektion in einer
Dosis von 120 mg verabreicht; Zoledronsäure dagegen wurde alle vier Wochen als 15-minütige
Infusion i.v. gegeben, wobei Dosisanpassungen im Hinblick auf die Nierenfunktion entsprechend
der Fachinformation von Zoledronsäure vorgenommen wurden.
Bei Patienten mit Brust- oder Prostatakarzinom und Knochenmetastasen erwies sich XGEVA
bei der Senkung des SRE-Risikos gegenüber Zoledronsäure als signifikant überlegen. Bei
Patienten mit Knochenmetastasen aufgrund anderer solider Tumoren oder Multiplem Myelom
war XGEVA gegenüber Zoledronsäure bei der Reduktion des SRE-Risikos nicht unterlegen.
In einer integrierten Auswertung aller drei Studien zeigte sich XGEVA gegenüber Zoledronsäure
bei der Zeitverzögerung bis zum ersten während der Studien aufgetretenen SRE um 17 % bzw.
8,2 Monate überlegen (die mediane Zeitdauer bis zum Auftreten des ersten skelettbezogenen
Ereignisses betrug 27,6 Monate unter XGEVA und 19,4 Monate unter Zoledronsäure, p < 0,0001).
In dieser Auswertung erwies sich XGEVA gegenüber Zoledronsäure auch im Hinblick auf die
Verzögerung des ersten und folgenden während der Studie aufgetretenen SRE um 18 % überlegen (p < 0,0001).
Bei Patienten, die bei Behandlungsbeginn keine oder leichte Schmerzen aufwiesen,
verzögerte XGEVA gegenüber Zoledronsäure die Zeit bis zum Auftreten moderater oder
starker Schmerzen um 55 Tage (198 gegenüber 143 Tage) (p=0,0002). Die Zeitdauer bis
zur Schmerzlinderung war für XGEVA und Zoledronsäure in jeder Studie sowie in der
integrierten Analyse vergleichbar.
Die Gesamtanzahl unerwünschter Ereignisse sowie schwerwiegender unerwünschter Ereignisse
war im Allgemeinen in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Kieferosteonekrose (ONJ)
wurde bei ca. 1-2 % der Patienten verzeichnet, ein statistisch signifikanter Unterschied
in der Häufigkeit zwischen den beiden Behandlungsarmen bestand nicht. Hypokalzämie wurde
im XGEVA-Arm häufiger beobachtet. Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben waren
in den Behandlungsgruppen in allen drei Studien vergleichbar.
"Mit der Zulassung von XGEVA haben die Wissenschaftler von Amgen den Höhepunkt jahrelanger
Forschungsarbeit und Innovation erreicht. Am Anfang standen die Entdeckung des RANK-Ligand-Signalwegs
und das Verständnis für die Rolle, die dieser in der Knochenbiologie spielt. Daraus entwickelte
sich das klinische Studienprogramm zu Denosumab in der Onkologie," so Willard H. Dere, M.D.,
Senior Vice President und International Chief Medical Officer bei Amgen. "XGEVA verspricht
eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten, die im täglichen Leben
unter den Folgen von Knochenmetastasen leiden."
XGEVA (Denosumab) ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der an den RANK-Liganden bindet -
ein für die Bildung, Funktion und das Überleben von Osteoklasten
wichtiges Protein. XGEVA verhindert, dass der RANK-Ligand den Rezeptor RANK auf der Oberfläche
der Osteoklasten aktiviert und verringert dadurch den Knochenabbau.
XGEVA wird alle vier Wochen in einer Dosierung von 120 mg als subkutane Injektion verabreicht.
Es ist keine Dosisanpassung für Patienten mit renaler Funktionsstörung erforderlich.
Wichtige Information zur Sicherheit von XGEVA
XGEVA kann zu schwerer Hypokalzämie führen. Eine bereits zuvor bestehende Hypokalzämie
ist vor der Therapie mit XGEVA zu korrigieren. Bei Patienten mit erhöhtem Hypokalzämie-Risiko
sind die Kalziumspiegel zu kontrollieren. Kalzium und Vitamin D ist bei allen Patienten zu
verabreichen (außer bei bestehender Hyperkalzämie). Die Patienten sollten angewiesen werden,
sich im Hinblick auf Symptome einer Hypokalzämie mit einem Arzt in Verbindung zu setzen.
Bei Patienten, die XGEVA erhalten, kann eine Osteonekrose des Kiefers (ONJ) auftreten.
Patienten mit Verdacht auf ONJ oder die während der Therapie mit XGEVA eine solche entwickeln,
sollten von einem Zahnarzt oder Kieferchirurgen untersucht und versorgt werden. Bei diesen
Patienten könnte ein größerer zahnchirurgischer Eingriff zur Behandlung der ONJ den Zustand
verschlimmern.
Unerwünschte Wirkungen bei Patienten, die XGEVA erhielten, waren Diarrhö, Dyspnoe
Hypokalzämie, Hypophosphatämie, Zahnextraktion, Kieferosteonekrose, Hyperhidrose, bakterielle
Entzündung des Unterhautgewebes (Zellulitis), Arzneimittelüberempfindlichkeit.
Die vollständige Fachinformation für USA finden Sie unter www.amgen.com
Knochenmetastasen und SREs Prävalenz und Auswirkungen
Knochenmetastasen sind am häufigsten mit Karzinomen der Prostata, Lunge und Brust assoziiert.
Die Inzidenz bei Patienten mit metastasierter Erkrankung beträgt bis zu 90% [1, 2, 3, 4].
Etwa 50-70 % der Krebspatienten mit Knochenmetastasen erleiden SREs, die zu einer
Instabilität der Knochen führen [5, 6, 7]. Zu den so genannten skelettbezogenen Ereignissen
zählen Frakturen, Rückenmarkskompression und schwere Knochenschmerzen, die chirurgische
Eingriffe oder Bestrahlung erforderlich machen können [8]. Solche Ereignisse können das
Leben eines Patienten tiefgreifend beeinträchtigen und Schmerzen und Behinderungen zur
Folge haben [9, 10, 11].
Quellen:
Amgen GmbH
[1] Tannock IF, Wit R, Berry WR, et al. 2004.
Docetaxel plus prednisone or mitoxantrone plus prednisone for advanced prostate cancer.
NEJM 351:1502-1512.
[2] Petrylak DP, Tangen CM, Hussain MH, et al. 2004.
Docetaxel and estramustine compared with mitoxantrone and prednisone for advanced
refractory prostate cancer. NEJM 351:1513-1520.
[3] Prostate cancer clinical trial end points: ''RECIST''ing a step backwards. American
Association for Cancer Research website. clincancerres.aacrjournals.org. Zugang 16. Februar 2011.
[4] Coleman RE. 1997. Skeletal complications of malignancy. Cancer 80(suppl):1588-1594.
[5] Lipton A, Theriault RL, Hortobagyi GN. 2000.
Pamidronate prevents skeletal complications and is effective palliative treatment in women
with breast carcinoma and osteolytic bone metastases. Cancer 88:1082-1090.
[6] Saad F, Lipton A, Cook R, et al. 2007. Pathologic fractures correlated with reduced
survival in patients with malignant bone disease. Cancer 110:1860-1867.
[7] Rosen LS, Gordon D, Tchekmedyian NS, et al. 2004. Nonsmall cell lung carcinoma and
other solid tumors. Cancer 100:2613-2621.
[8] Costa L, Badia X, Chow E, Lipton A, Wardley A. 2008. Impact of skeletal complications on
patients' quality of life, mobility, and functional independence. Support Care Cancer 16:879-889.
[9] Norgaard M, Jensen AO, Jacobsen JB, et al. 2010. Skeletal related events, bone metastasis
and survival of prostate cancer: a population based cohort study in Denmark (1999 to 2007). J Urol 184:162-167.
[10] Johnell O, Kanis JA. 2006. An estimate of the worldwide prevalence and disability associated
with osteoporotic fractures. Osteoporos Int 17:1726-1733.
[11] Saad F, Gleason DM, Murray R, et al. 2002. A Randomized, Placebo-Controlled Trial of
Zoledronic Acid in Patients With Hormone-Refractory MetastaticProstate Carcinoma.
Journal Ntl Cancer Inst 19:1458-1468.
Juli 2011 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs