Herceptin ist ein seit Jahren fest etablierter Standard in der Behandlung von Frauen mit HER2-positivem
Mammakarzinom. Die umfassende Erfahrung aus über 400 klinischen Studien belegt, dass der Antikörper
die Überlebensaussichten der betroffenen Frauen - sowohl in der frühen als auch der fortgeschrittenen
Therapiesituation - signifikant verbessert. Seit Mitte 2013 ist der Antikörper auch in einer subkutanen
Darreichungsform verfügbar. Herceptin SC wird in einer vom Körpergewicht der Patientin unabhängigen
fixen Dosierung von 600 mg per Spritze in das Unterhautfettgewebe des Oberschenkels appliziert. Die
Injektion erfolgt in weniger als fünf Minuten - im Vergleich dazu dauert die intravenöse
Verabreichung bis zu 90 Minuten.
Patientinnenfreundlichere Anwendung - bewährte Wirksamkeit
"Trastuzumab SC bedeutet für die Patientinnen eine deutlich geringere Belastung durch die Therapie
und ist ein wichtiger Schritt zu mehr Normalität im Alltag", so Müller. "Wir wissen aus der täglichen
Praxis, dass die überwiegende Mehrheit unserer Patientinnen die subkutane Darreichungsform im Vergleich
zu einer Infusion bevorzugt." Die Daten der randomisierten Studie PrefHer, in der Patientinnen mit
frühem HER2-positivem Mammakarzinom postoperativ und nach Abschluss einer (neo)adjuvanten Chemotherapie
hintereinander Herceptin sowohl intravenös als auch subkutan erhielten, belegen die deutliche Präferenz
der Patientinnen: In der Studie gaben 88,9% der Patientinnen an, Herceptin SC der intravenösen
Verabreichung vorzuziehen (vs. i.v.: 9,6%; p <0,0001). Als wichtigsten Vorteil nannte die Mehrheit
der Patientinnen die erheblich kürzere Applikationsdauer und die damit verbundene Zeitersparnis [1].
Dies bestätigt auch die Patientin Nicole R. aus Lauenbrück: "Weil die Therapie selbst nur noch 5 Minuten
dauert, muss ich mir nicht mehr den ganzen Tag freihalten und habe mehr Zeit für meine beiden Kinder
und unseren Familienbetrieb. Außerdem bin ich froh darüber, dass ich meinen Port entfernen lassen konnte.
So werde ich nicht mehr ständig an die Krankheit erinnert und kann ein ganz normales Leben führen."
Neben der patientinnenfreundlichen Darreichungsform profitieren die betroffenen Frauen von der
bewährten Wirksamkeit und Sicherheit des Antikörpers: In der Zulassungsstudie HannaH waren die
subkutane und intravenöse Anwendung hinsichtlich der Wirkstoffkonzentration im Blut und der Rate
an pathologischen Komplettremissionen (pCR) zum Zeitpunkt der Operation (co-primäre Endpunkte)
mindestens gleichwertig. Zudem bestätigte sich auch unter der subkutanen Darreichungsform das bekannte
Sicherheitsprofil des Antikörpers [2]. "Diese Studiendaten sind für uns enorm wichtig", so das
Fazit von Müller. "Mit Trastuzumab SC ist es gelungen, eine in Wirksamkeit und Sicherheit bewährte
Therapie im Sinne der Patientinnen weiter zu verbessern."
Aufklärung für mehr Lebensqualität
Das Beispiel Herceptin SC zeigt auch, wie wichtig eine adäquate Aufklärung und Beratung der
Patienten ist. Denn nur Frauen, die über die subkutane Darreichungsform informiert sind, können
letztlich mitentscheiden, welche Therapieform sie bevorzugen. "Brustkrebspatientinnen wollen gut
informiert die für sie richtige Wahl der Therapie treffen", betont auch die Patientinnenvertreterin
Schmitt. "Zeit für sich, für die Familie und den Beruf zu haben, ist für die Betroffenen Voraussetzung
für eine gesteigerte Lebensqualität. Deshalb sollten Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs mit ihrem
behandelnden Arzt besprechen, ob sie Herceptin als Infusion oder als Spritze verabreicht bekommen
möchten."
Literaturhinweise:
[1] Pivot X, Gligorov J, Müller V, et al., Ann Oncol 2014; 25: 1979-1987
[2] Ismael G, Hegg R, Muehlbauer S, et al., Lancet Oncology 2012; 13(9): 869-878
Quelle: Roche Pharma AG
Dezember 2014 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs