FDA-Zulassung für Pertuzumab beim HER2-positiven metastasierten Mammakarzinom


Die US-amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat den innovativen HER2-Dimerisierungs-Inhibitor Pertuzumab für die First-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms zugelassen. Die FDA stützt sich dabei auf die überzeugenden Studienergebnisse aus Phase III: In der Studie CLEOPATRA verlängerte die zusätzliche Gabe von Pertuzumab das progressionsfreie Überleben der Patientinnen im Vergleich zur alleinigen Therapie mit Trastuzumab (Herceptin®) plus Docetaxel signifikant von 12,4 auf 18,5 Monate [1]. Die Kombination mit Pertuzumab dürfte sich damit als neuer Standard in der First-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms etablieren.

Der humanisierte monoklonale Antikörper Pertuzumab ist der erste Vertreter einer neuen Klasse zielgerichteter Krebsmedikamente: Erstmals konnte mit Pertuzumab ein Wirkstoff speziell zur Inhibition der HER2-Heterodimerisierung entwickelt werden. Der Antikörper bindet gezielt an die extrazelluläre Subdomäne II des HER2-Rezeptors und verhindert die Dimerisierung mit anderen Mitgliedern der HER-Rezeptorfamilie. Dieser einzigartige Wirkmechanismus ist komplementär zur Wirksamkeit von Trastuzumab: Die Kombination beider Substanzen ermöglicht daher eine umfassende, duale Blockade der für die Tumorentstehung verantwortlichen HER2-Signalwege.

Signifikanter PFS-Vorteil mit Pertuzumab

Die Ergebnisse der randomisierten, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie CLEOPATRA unter Teilnahme von ?808 Patientinnen mit in der metastasierten Situation nicht vorbehandeltem HER2-positiven Mammakarzinom bestätigen den klinischen Benefit der dualen HER2-Blockade: Gegenüber der alleinigen Behandlung mit Trastuzumab plus Docetaxel hatten Patientinnen, die zusätzlich Pertuzumab erhielten, einen signifikanten PFS-Vorteil von median 6,1 Monaten (18,5 vs. 12,4 Monate; HR=0,62; p< 0,0001). Der HER2-Dimerisierungs-Inhibitor erwies sich zudem als sicher und gut verträglich: Die Abbruchraten aufgrund von unerwünschten Ereignissen waren in beiden Therapiearmen vergleichbar (6,1 vs. 5,3%); es kam zu keinem Anstieg kardialer Ereignisse [1].

Zulassung für Europa bereits beantragt

Auf Grundlage der überzeugenden Ergebnisse der CLEOPATRA-Studie wurde die Zulassung von Pertuzumab für die First-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms bereits im Dezember 2011 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beantragt. Das positive Votum wird für Ende dieses Jahres erwartet.

Quelle:
[1] Baselga J, et al. 2011. N Engl J Med 2011 (online)


Juli 2012

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs