Die aktuelle Zulassung von Perjeta für die neoadjuvante Therapie des HER2-positiven Mammakarzinoms
basiert primär auf den überzeugenden Resultaten der NeoSphere-Studie. In der randomisierten
Phase-II-Studie erreichten Patientinnen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem,
inflammatorischem oder frühem Mammakarzinom nahezu doppelt so häufig eine pathologische
Komplettremission (pCR; kein invasiver Tumor in Brust und Axilla; ypT0/is ypN0), wenn sie
Pertuzumab zusätzlich zu Trastuzumab plus Docetaxel erhielten. Die pCR-Rate erhöhte sich
unter dem Pertuzumab-Regime signifikant von 21,5 auf 39,3% (p =0,0063) [2]. Die Resultate
der randomisierten Phase-II-Studie TRYPHAENA untermauern diese Erkenntnisse: Auch in
Kombination mit einer Anthrazyklin- oder Carboplatin-basierten Chemotherapie erzielte
die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab und Trastuzumab bei mehr als der Hälfte
der Patientinnen ein komplettes pathologisches Ansprechen in Brust und Axilla (ypT0/is ypN0).
Hinsichtlich ihres primären Enpunkts belegt die TRYPHAENA-Studie zudem die kardiale Sicherheit
der Therapie: Die Inzidenz kardialer Ereignisse war in allen drei Studienarmen vergleichbar
niedrig – es traten keine neuen oder unerwarteten kardialen Ereignisse auf [3].
Im metastasierten Setting als Standard etabliert
In der fortgeschrittenen Therapiesituation ist die doppelte Antikörper-Blockade mit Perjeta und
Herceptin in Kombination mit Docetaxel als Standard für die First-Line-Therapie bereits fest
etabliert. Gegenüber Trastuzumab plus Docetaxel bietet die zusätzliche Behandlung mit
Pertuzumab Frauen mit metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom einen signifikanten
Überlebensvorteil von median 15,7 Monaten (56,5 vs. 40,8 Monate; HR:0,68; p <0,001) [4].
Die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) empfehlen das
Pertuzumab-Regime in dieser Behandlungssituation als einzige Therapie uneingeschränkt
mit einem Doppelplus (++) [5].
Quellen:
Roche Pharma AG August 2015
[1] Fachinformation Perjeta®, Stand: Juli 2015
[2] Gianni L, et al. 2012. Lancet Oncol 13(1): 25-32
[3] Schneeweiss A, et al. 2013. Ann Oncol 24(9): 2278-2284
[4] Swain S, et al. 2015. N Engl J Med 372: 724-732
[5] www.ago-online.de
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs