HER2-positives Mammakarzinom
Perjeta für die neoadjuvante Therapie zugelassen

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Perjeta® (Pertuzumab) in Kombination mit Herceptin® (Trastuzumab) und Chemotherapie für die neoadjuvante Behandlung von Frauen mit HER2-positivem lokal fortgeschrittenem, inflammatorischem oder frühem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko zugelassen [1]. In der zulassungsrelevanten NeoSphere-Studie bewirkte die Hinzunahme von Pertuzumab zu Trastuzumab plus Docetaxel nahezu eine Verdoppelung der Rate an pathologischen Komplettremissionen in Brust und Axilla (ypT0/is ypN0) [2]. Weitere Studiendaten bestätigen die hohe Wirksamkeit der doppelten Antikörper-Blockade auch in Kombination mit einer Anthrazyklin- oder Carboplatin-basierten Chemotherapie [3].

Die aktuelle Zulassung von Perjeta für die neoadjuvante Therapie des HER2-positiven Mammakarzinoms basiert primär auf den überzeugenden Resultaten der NeoSphere-Studie. In der randomisierten Phase-II-Studie erreichten Patientinnen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem, inflammatorischem oder frühem Mammakarzinom nahezu doppelt so häufig eine pathologische Komplettremission (pCR; kein invasiver Tumor in Brust und Axilla; ypT0/is ypN0), wenn sie Pertuzumab zusätzlich zu Trastuzumab plus Docetaxel erhielten. Die pCR-Rate erhöhte sich unter dem Pertuzumab-Regime signifikant von 21,5 auf 39,3% (p =0,0063) [2]. Die Resultate der randomisierten Phase-II-Studie TRYPHAENA untermauern diese Erkenntnisse: Auch in Kombination mit einer Anthrazyklin- oder Carboplatin-basierten Chemotherapie erzielte die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab und Trastuzumab bei mehr als der Hälfte der Patientinnen ein komplettes pathologisches Ansprechen in Brust und Axilla (ypT0/is ypN0). Hinsichtlich ihres primären Enpunkts belegt die TRYPHAENA-Studie zudem die kardiale Sicherheit der Therapie: Die Inzidenz kardialer Ereignisse war in allen drei Studienarmen vergleichbar niedrig – es traten keine neuen oder unerwarteten kardialen Ereignisse auf [3].

Im metastasierten Setting als Standard etabliert

In der fortgeschrittenen Therapiesituation ist die doppelte Antikörper-Blockade mit Perjeta und Herceptin in Kombination mit Docetaxel als Standard für die First-Line-Therapie bereits fest etabliert. Gegenüber Trastuzumab plus Docetaxel bietet die zusätzliche Behandlung mit Pertuzumab Frauen mit metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom einen signifikanten Überlebensvorteil von median 15,7 Monaten (56,5 vs. 40,8 Monate; HR:0,68; p <0,001) [4]. Die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) empfehlen das Pertuzumab-Regime in dieser Behandlungssituation als einzige Therapie uneingeschränkt mit einem Doppelplus (++) [5].

Quellen:
[1] Fachinformation Perjeta®, Stand: Juli 2015
[2] Gianni L, et al. 2012. Lancet Oncol 13(1): 25-32
[3] Schneeweiss A, et al. 2013. Ann Oncol 24(9): 2278-2284
[4] Swain S, et al. 2015. N Engl J Med 372: 724-732
[5] www.ago-online.de

Roche Pharma AG


August 2015

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs