Die entsprechenden Daten aus der PALOMA-3 Studie wurden am Montag, 1. Juni 2015, als „Late-Breaking Abstract“
auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago präsentiert [1] (Abstract LBA 502).
Zeitgleich wurden die Daten online vom New England Journal of Medicine publiziert [2]:
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1505270
In der Europäischen Union (EU) hat Palbociclib keine Marktzulassung. Für die in PALOMA-3 untersuchte
Indikation hat Palbociclib weltweit keine Marktzulassung, auch nicht in den USA.
Über PALOMA-3
PALOMA-3 (Studie A5481023) ist eine multizentrische Studie mit mehr als 140 Studienzentren weltweit und 521
eingeschlossenen Patienten. Es handelt sich um eine randomisierte (2:1) und doppelblinde Phase III Studie zur
Untersuchung des progressionsfreien Überlebens unter Palbociclib (3:1 Schema: 125 mg einmal täglich in oraler
Gabe für drei Wochen gefolgt einer Woche Therapiepause innerhalb eines 4-Wochen-Zyklus) in Kombination mit
Fulvestrant (500 mg intramuskulär am Tag 1 und 15 des ersten Zyklus sowie am jeweils ersten Tag aller
darauffolgenden 28-Tage-Zyklen) im Vergleich zu Fulvestrant und Placebo bei prä-/perimenopausalen und
postmenopausalen Frauen mit ER-positivem, HER-2-negativem metastasierten Brustkrebs, bei denen die
Erkrankung während oder nach endokriner Therapie weiter fortgeschritten ist. Prä-/perimenopausale
Frauen erhielten zusätzlich das GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon)-Analogon Goserelin zur Unterdrückung
der hormonellen Ovarialfunktion (Hemmung der Östrogenproduktion in den Eierstöcken). Progressionsfreies
Überleben (PFS) ist definiert als der Zeitraum von der Randomisierung bis zum Fortschreiten der Erkrankung
oder dem Tod aus irgendeinem Grunde.
PALOMA-3 hat ihren primären Studienendpunkt das Progressionsfreie Überleben bereits zum Zeitpunkt der
Zwischenauswertung erreicht. Die Studie wurde daraufhin auf Basis einer Empfehlung durch das Data
Monitoring Committee (DMC) aufgrund von Wirksamkeit vorzeitig beendet. Der Nutzen von Palbociclib
zeigte sich konsistent in allen vorab definierten Subgruppen einschließlich bei prä-/perimenopausaler
und postmenopausaler Frauen.
Die in PALOMA-3 beobachteten Nebenwirkungen unter Therapie mit Palbociclib in Kombination von
Fulvestrant waren vergleichbar mit dem Nebenwirkungsprofil aus vorangegangenen Studien. Die am
häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in der Palbociclib-Fulvestrant Gruppe waren Neutropenien,
Leukopenien, Fatigue und Übelkeit.
Über Palbociclib
Die US-Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat Palbociclib (Ibrance®) in
Kombination mit dem Aromatasehemmer Letrozol im Februar 2015 eine beschleunigte Zulassung
(„accelerated approval“) zur Behandlung von postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem
ER+/HER2-Mammakarzinom als initiale endokrin-basierte Therapie im metastasierten Stadium
erteilt (ER+: östrogenrezeptorpositiv; HER2-: negativ für humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor 2) [4].
Die US-Zulassung für Palbociclib basiert auf den finalen Ergebnissen der randomisierten
Phase-II-Studie PALOMA-1, in der Palbociclib in Kombination mit Letrozol untersucht wurde.
Die Studie hatte 2014 ihren primären Studienendpunkt „progressionsfreies Überleben“ (PFS)
erreicht: Unter Palbociclib plus Letrozol zeigte sich im Vergleich zur Letrozol-Monotherapie
eine signifikante Verlängerung des medianen PFS bei postmenopausalen Frauen mit lokal
fortgeschrittenem oder metastasiertem ER+/HER2- Mammakarzinom. Der weitere Zulassungsprozess
für diese Indikation hängt von der Bestätigung und Ausmaß des klinischen Nutzens von
Palbociclib in einer konfirmatorischen Studie („confirmatory trial“) ab. In diese klinische
Phase-III-Studie PALOMA-2 sind bereits alle Patienten eingeschlossen. Für die in der
Phase-III-Studie PALOMA-3 untersuchte Indikation hat Palbociclib keine Marktzulassung,
auch nicht in den USA.
In der Europäischen Union (EU) hat Palbociclib keine Marktzulassung.
Quellen: Pfizer Deutschland GmbH
[1] Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2015, Abstract #LBA502
[2] Turner NC, et al. NEJM, E-pub June 1, 2015:
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1505270
[3] ER+: östrogenrezeptorpositiv, HER2: negativ für humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor 2
[4] Pressemitteilung von Pfizer Inc. vom 3. Februar 2015: Press Release Pfizer Inc., February 3, 2015
Juni 2015 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs