Die Hemmung des programmierten Zelltodes (Apoptose) ist eine wichtige Voraussetzung für
die Entstehung von Tumoren und die Entwicklung von Therapie-Resistenzen. In Tumorzellen
kommt es zu einer (Über-) Aktivierung anti-apoptotischer Proteine, die sich als Zielstrukturen
für molekulare Therapien eignen. Die Arbeitsgruppen der Professoren Martin Zörnig und
Joachim Koch des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts Frankfurt beschäftigen sich mit
dem anti-apoptotischen Protein AVEN, das an drei weitere Apoptose-regulierende Proteine,
BCL-XL, APAF1 und Caspase-9 (CASP-9) bindet. Vorausgegangene Arbeiten zeigen, dass eine
Überaktivierung von AVEN für die Entstehung und das Fortschreiten von Brustkrebs und
T-Zellleukämien wichtig ist.
Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen detaillierte funktionelle Daten über das
anti-apoptotische Protein AVEN erhoben und dessen Regulation und Wirkung als Onkoprotein
genau untersucht werden. Insbesondere sollen die genauen Bindungsstellen für BCL-XL,
APAF1 und CASP-9 im AVEN-Molekül kartiert werden. Die Ergebnisse aus den biochemischen
Analysen sind eine Voraussetzung dafür, um in "Screenings" kleine Moleküle zu identifizieren,
die die Interaktion von AVEN mit einem Apoptose-relevanten Bindungspartner verhindern und
die Funktion von AVEN als Onkoprotein hemmen. Solche Inhibitoren wären nach ihrer
Optimierung für einen möglichen Einsatz in zukünftigen klinischen Studien bei Brustkrebs-
und T-Zellleukämiepatienten geeignet.
Quelle: Wilhelm Sander-Stiftung
November 2013 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs