SABCS 2014: Studien unterstreichen Bedeutung von Oncotype DX® bei der Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium

Erste Zwischenergebnisse der in Deutschland durchgeführten prospektiven PlanB-Studie [1] zeigen, dass der Einsatz des Brustkrebstests Oncotype DX® die Therapieempfehlungen optimieren kann. Die Studie, durchgeführt von der Westdeutschen Studiengruppe, untersuchte bundesweit 3.198 Patientinnen in mehr als 90 Behandlungszentren. Sie ist derzeit eine der größten adjuvanten Brustkrebsstudien in Europa. Die Studie setzte den Oncotype DX Test bzw. das Recurrence Score® Ergebnis ein, um die Patientinnen zu identifizieren, die wahrscheinlich vom Einsatz einer Chemotherapie profitieren werden.

"Unsere Studienergebnisse zeigen, dass ein niedriger Recurrence Score (RS) Wert Patientinnen identifizieren kann, denen sicher eine Chemotherapie erspart werden kann, ohne deren Prognose zu verschlechtern. Diese prospektiven Daten bestätigen frühere Studienergebnisse", sagte Prof. Ulrike Nitz, PlanB Studienleiterin und Leiterin des Brustzentrums am evangelischen Bethesda Krankenhaus, Mönchengladbach.

Die Patientinnen waren nach klassischen klinischen Parametern größtenteils als Patientinnen eingestuft worden, die eine Chemotherapie benötigen. In der Studie wurden die Teilnehmerinnen mit einem RS ≥12 randomisiert verschiedenen Chemotherapie-Regimen zugeordnet. Patientinnen mit einem RS <11 erhielten nur eine Anti-Hormontherapie. Nach drei Jahren zeigte sich bei Patientinnen mit niedrigem RS, dass 98,3% von ihnen keinen Rückfall erlitten hatten, obwohl sie vor Vorliegen des Oncotype DX Testergebnisses als Hochrisikopatientinnen galten. Das hier gezeigte geringe Rückfallrisiko bei Patientinnen mit niedrigeren RS ist somit übereinstimmend mit den Ergebnissen früherer Validierungsstudien [2, 3, 4, 5]. Über die weiteren Ergebnisse der PlanB-Studie wird zu gegebener Zeit berichtet werden.

Genomic Health kündigt an, das der Brustkrebstest Oncotype DX® ab dem 1. Januar 2015 in der Schweiz durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung vollständig vergütet wird. Das bedeutet, das Patientinnen mit einem Hormonrezeptor positiven, HER2 negativen, invasiven frühen Brustkrebs mit bis zu 3 befallenen Lymphknoten zukünftig Zugang zum Brustkrebstests Oncotype DX® haben werden, um zu erfahren, ob die Wahrscheinlichkeit besteht von einer zusätzlich zur Hormontherapie verabreichten Chemotherapie zu profitieren.

Positive Ergebnisse der größten genomischen DCIS-Studie bestätigen: Oncotype DX kann unabhängig von anderen Faktoren das Auftreten von Lokalrezidiven vorhersagen. Die von der Ontario DCIS Study Group des Sunnybrook Health Sciences Centre in Kanada durchgeführte große genomische DCIS-Studie6 zeigt, dass der Oncotype DX DCIS Test das Auftreten von Lokalrezidiven zuverlässig vorhersagen kann. Diese treten entweder als invasiver Brustkrebs oder erneut als DCIS auf (p<0,001). Die Ergebnisse bestätigen und erweitern somit die Ergebnisse der bereits veröffentlichten Validierungsstudie von 2013.

In Europa werden jedes Jahr ca. 50.000 Frauen mit DCIS (duktales Karzinom in situ) diagnostiziert. Nach der Diagnose wird üblicherweise der DCIS Tumor brusterhaltend operativ entfernt. Zusätzlich erhalten die meisten Patientinnen eine Strahlentherapie. Einigen Patientinnen wird außerdem eine fünfjährige Antihormon-Therapie empfohlen, obwohl man mit derzeitigen Methoden nicht vorhersagen kann, welche Patientinnen die Therapie wirklich benötigen und welche nicht. Mit dem Oncotype DX DCIS Test kann das individuelle Risiko eines Lokalrezidivs genauer bestimmt werden. Der Test analysiert dazu die Aktivitäten von zwölf Genen in der Tumorprobe, die darüber Auskunft geben, wie aggressiv die Krankheit ist - eine zentrale Information für die Auswahl der richtigen Behandlung nach Operation.

"Die ersten prospektiven Daten der PlanB-Studie untermauern die Bedeutung des Oncotype DX Tests bei der Risikostratifizierung der Patientinnen”, sagte Dr. Christer Svedman, Leiter Medical Affairs Europe bei Genomic Health. "Die neuen Validierungsdaten zum Oncotype DCIS Test unterstreichen zudem die wichtige Rolle der Genomtests bei der Behandlung von Patientinnen mit dieser präinvasiven Form des Brustkrebses."

Literaturhinweise:
[1] Nitz U et al. Abstract: P4-11-01; SABCS 2014
[2] Paik S et al. NEJM 2004;351:2817-26
[3] Habel LA et al. Breast Cancer Res 2006;8:R25
[4] Toi M et al. Cancer 2010;116:3112-8
[5] Dowsett M et al. J Clin Oncol 2010;28:1829-34

Genomic Health


Dezember 2014

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

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