Erste Zwischenergebnisse der in Deutschland durchgeführten prospektiven PlanB-Studie [1] zeigen, dass
der Einsatz des Brustkrebstests Oncotype DX® die Therapieempfehlungen optimieren kann. Die Studie,
durchgeführt von der Westdeutschen Studiengruppe, untersuchte bundesweit 3.198 Patientinnen in mehr
als 90 Behandlungszentren. Sie ist derzeit eine der größten adjuvanten Brustkrebsstudien in Europa.
Die Studie setzte den Oncotype DX Test bzw. das Recurrence Score® Ergebnis ein, um die Patientinnen
zu identifizieren, die wahrscheinlich vom Einsatz einer Chemotherapie profitieren werden.
Die Patientinnen waren nach klassischen klinischen Parametern größtenteils als Patientinnen
eingestuft worden, die eine Chemotherapie benötigen. In der Studie wurden die Teilnehmerinnen
mit einem RS ≥12 randomisiert verschiedenen Chemotherapie-Regimen zugeordnet. Patientinnen mit
einem RS <11 erhielten nur eine Anti-Hormontherapie. Nach drei Jahren zeigte sich bei Patientinnen
mit niedrigem RS, dass 98,3% von ihnen keinen Rückfall erlitten hatten, obwohl sie vor Vorliegen
des Oncotype DX Testergebnisses als Hochrisikopatientinnen galten. Das hier gezeigte geringe
Rückfallrisiko bei Patientinnen mit niedrigeren RS ist somit übereinstimmend mit den Ergebnissen
früherer Validierungsstudien [2, 3, 4, 5]. Über die weiteren Ergebnisse der PlanB-Studie wird zu
gegebener Zeit berichtet werden. Genomic Health kündigt an, das der Brustkrebstest Oncotype DX® ab dem 1. Januar 2015 in der
Schweiz durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung vollständig vergütet wird. Das bedeutet,
das Patientinnen mit einem Hormonrezeptor positiven, HER2 negativen, invasiven frühen Brustkrebs mit
bis zu 3 befallenen Lymphknoten zukünftig Zugang zum Brustkrebstests Oncotype DX® haben werden, um zu
erfahren, ob die Wahrscheinlichkeit besteht von einer zusätzlich zur Hormontherapie verabreichten
Chemotherapie zu profitieren. Positive Ergebnisse der größten genomischen DCIS-Studie bestätigen: Oncotype DX kann unabhängig
von anderen Faktoren das Auftreten von Lokalrezidiven vorhersagen. Die von der Ontario DCIS Study
Group des Sunnybrook Health Sciences Centre in Kanada durchgeführte große genomische DCIS-Studie6
zeigt, dass der Oncotype DX DCIS Test das Auftreten von Lokalrezidiven zuverlässig vorhersagen kann.
Diese treten entweder als invasiver Brustkrebs oder erneut als DCIS auf (p<0,001). Die Ergebnisse
bestätigen und erweitern somit die Ergebnisse der bereits veröffentlichten Validierungsstudie von 2013.
In Europa werden jedes Jahr ca. 50.000 Frauen mit DCIS (duktales Karzinom in situ) diagnostiziert.
Nach der Diagnose wird üblicherweise der DCIS Tumor brusterhaltend operativ entfernt. Zusätzlich
erhalten die meisten Patientinnen eine Strahlentherapie. Einigen Patientinnen wird außerdem eine
fünfjährige Antihormon-Therapie empfohlen, obwohl man mit derzeitigen Methoden nicht vorhersagen
kann, welche Patientinnen die Therapie wirklich benötigen und welche nicht. Mit dem Oncotype DX DCIS
Test kann das individuelle Risiko eines Lokalrezidivs genauer bestimmt werden. Der Test analysiert
dazu die Aktivitäten von zwölf Genen in der Tumorprobe, die darüber Auskunft geben, wie aggressiv
die Krankheit ist - eine zentrale Information für die Auswahl der richtigen Behandlung nach Operation.
"Die ersten prospektiven Daten der PlanB-Studie untermauern die Bedeutung des Oncotype DX Tests
bei der Risikostratifizierung der Patientinnen”, sagte Dr. Christer Svedman, Leiter Medical Affairs
Europe bei Genomic Health. "Die neuen Validierungsdaten zum Oncotype DCIS Test unterstreichen zudem
die wichtige Rolle der Genomtests bei der Behandlung von Patientinnen mit dieser präinvasiven Form
des Brustkrebses."
Literaturhinweise:
Genomic Health Dezember 2014
"Unsere Studienergebnisse zeigen, dass ein niedriger Recurrence Score (RS) Wert Patientinnen
identifizieren kann, denen sicher eine Chemotherapie erspart werden kann, ohne deren Prognose
zu verschlechtern. Diese prospektiven Daten bestätigen frühere Studienergebnisse", sagte
Prof. Ulrike Nitz, PlanB Studienleiterin und Leiterin des Brustzentrums am evangelischen Bethesda
Krankenhaus, Mönchengladbach.
[1] Nitz U et al. Abstract: P4-11-01; SABCS 2014
[2] Paik S et al. NEJM 2004;351:2817-26
[3] Habel LA et al. Breast Cancer Res 2006;8:R25
[4] Toi M et al. Cancer 2010;116:3112-8
[5] Dowsett M et al. J Clin Oncol 2010;28:1829-34
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs