Die aktuelle Veröffentlichung des alle zwei Jahre vom St. Gallener Expertengremium verabschiedeten Konsensuspapiers, das im August in den Annals of Oncology erschien, betont die Bedeutung der Kenntnis intrinsischer biologischer Subtypen innerhalb des Brustkrebsspektrums.
„Wir erleben derzeit einen Wandel des Behandlungsansatzes bei Brustkrebs. Sowohl die
Identifizierung der wesentlichen Tumorsubtypen als auch das bessere Verständnis ihrer
biologischen Eigenschaften spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Therapieentscheidung
des Arztes “, so Prof. Manfred Kaufmann, Mitglied des Expertengremiums von St. Gallen
und Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Goethe-Universität Frankfurt.
„Wir haben nun einen Punkt erreicht, an dem wir in der Tat einen stärker personalisierten Ansatz
in unserer klinischen Praxis wählen können, der Behandlungsentscheidungen für unsere
Patientinnen verbessert. Ich glaube, dass die Ergebnisse der laufenden prospektiven Studien
diesen Ansatz weiterhin stützen werden.“
Die insgesamt 51 Mitglieder des internationalen Expertengremiums von St. Gallen (Europa: 27;
Nordamerika: 18; Australien: 3; Japan: 2; China: 1) befassten sich schwerpunktmäßig mit der
Konsolidierung von Behandlungsempfehlungen, die die Behandlungsergebnisse von Brustkrebs-
Patientinnen weiter verbessern sollen. Im Zusammenhang mit Oncotype DX® erklärten die
Experten, dass die Ergebnisse von Oncotype DX® bei einigen Patientinnen auf eine so günstige
Prognose hindeuten können, die es Arzt und Patientin ermöglicht zu entscheiden, dass eine
Chemotherapie nicht erforderlich ist.
Obwohl es mehrere Tests gibt, die prognostische Informationen liefern, wird nur Oncotype DX®
als Multi-Gentest bezüglich seiner prädiktiven Aussagekraft in die neuen Empfehlungen
aufgenommen. Nach Ansicht der großen Mehrheit der Experten (Abstimmungsergebnis: 84,4 %
zu 15,6 %) kann die 21-Gen-Signatur angewendet werden, um bei Hormonrezeptor-positiven
Patientinnen das Ansprechen auf eine Chemotherapie vorherzusagen. Zusätzlich zu
bestehenden Studien, die bereits zur Validierung von Oncotype DX® durchgeführt wurden, liefert
eine umfangreiche laufende prospektive Studie mit dem Titel TAILORx in Kürze weitere
Erkenntnisse zum prädiktiven und prognostischen Wert des Tests.
„Die Aufnahme in die Konsensus-Empfehlungen von St. Gallen ist eine klare und wichtige
Anerkennung des klinischen Nutzens von Oncotype DX®. Der Test ermöglicht Ärzten
individuellere Behandlungsentscheidungen für ihre Patientinnen und liefert so einen wichtigen
Beitrag für die Verbesserung der Brustkrebsbehandlung weltweit”, so Dr. med. Christer
Svedman, Leiter Medical Affairs von Genomic Health Europa.
Bisher wurde Oncotype DX® in 13 unabhängigen klinischen Studien mit über 4.000 Patientinnen
geprüft. Evaluiert wurden die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit des Nutzens einer möglichen
Chemotherapie sowie das Risiko eines Rückfalls bei Brustkrebs im Anfangsstadium. Darüber
hinaus zeigen elf Studien in fünf Ländern – darunter Spanien, Deutschland und Großbritannien –
dass Ärzte ihre Entscheidungen zur Empfehlung einer Chemotherapie in über 30 Prozent der
untersuchten Fälle, in denen die Ergebnisse eines Oncotype DX®-Tests vorlagen, änderten.
Dadurch können so sowohl die Nebenwirkungen einer Chemotherapie als auch die mit einer
Überbehandlung verbundenen Kosten verringert werden. Gleichzeitig ermöglicht ein hoher
Recurrence Score® die Identifikation von Patientinnen, die wahrscheinlich einen hohen Nutzen
aus einer adjuvanten Chemotherapie ziehen, die ihnen sonst auf Basis traditioneller Kriterien
nicht angeboten worden wäre.
Bis zum 31. März 2011 haben über 10.000 Ärzte in über 60 Ländern mehr als 200.000 Oncotype
DX®-Tests bestellt.
Genomic Health
September 2011 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs