Das Expertengremium der Internationalen Brustkrebskonferenz von St. Gallen hat Oncotype DX® in seine Konsensus-Empfehlungen aufgenommen

Neue internationale Richtlinien betonen die Bedeutung von Behandlungsempfehlungen, die auf Grundlage der individuellen Tumorbiologie der Patientinnen getroffen werden.


Das Expertengremium der 12. Internationalen Brustkrebskonferenz in St. Gallen (2011) hat den Multigen-Expressionstest Oncotype DX® zur Vorhersage des Nutzens einer Chemotherapie bei Patientinnen mit östrogenrezeptorpositivem, HER2-negativem Brustkrebs in ihre Empfehlungen aufgenommen.

Die aktuelle Veröffentlichung des alle zwei Jahre vom St. Gallener Expertengremium verabschiedeten Konsensuspapiers, das im August in den Annals of Oncology erschien, betont die Bedeutung der Kenntnis intrinsischer biologischer Subtypen innerhalb des Brustkrebsspektrums.

„Wir erleben derzeit einen Wandel des Behandlungsansatzes bei Brustkrebs. Sowohl die Identifizierung der wesentlichen Tumorsubtypen als auch das bessere Verständnis ihrer biologischen Eigenschaften spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Therapieentscheidung des Arztes “, so Prof. Manfred Kaufmann, Mitglied des Expertengremiums von St. Gallen und Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Goethe-Universität Frankfurt. „Wir haben nun einen Punkt erreicht, an dem wir in der Tat einen stärker personalisierten Ansatz in unserer klinischen Praxis wählen können, der Behandlungsentscheidungen für unsere Patientinnen verbessert. Ich glaube, dass die Ergebnisse der laufenden prospektiven Studien diesen Ansatz weiterhin stützen werden.“

Die insgesamt 51 Mitglieder des internationalen Expertengremiums von St. Gallen (Europa: 27; Nordamerika: 18; Australien: 3; Japan: 2; China: 1) befassten sich schwerpunktmäßig mit der Konsolidierung von Behandlungsempfehlungen, die die Behandlungsergebnisse von Brustkrebs- Patientinnen weiter verbessern sollen. Im Zusammenhang mit Oncotype DX® erklärten die Experten, dass die Ergebnisse von Oncotype DX® bei einigen Patientinnen auf eine so günstige Prognose hindeuten können, die es Arzt und Patientin ermöglicht zu entscheiden, dass eine Chemotherapie nicht erforderlich ist.

Obwohl es mehrere Tests gibt, die prognostische Informationen liefern, wird nur Oncotype DX® als Multi-Gentest bezüglich seiner prädiktiven Aussagekraft in die neuen Empfehlungen aufgenommen. Nach Ansicht der großen Mehrheit der Experten (Abstimmungsergebnis: 84,4 % zu 15,6 %) kann die 21-Gen-Signatur angewendet werden, um bei Hormonrezeptor-positiven Patientinnen das Ansprechen auf eine Chemotherapie vorherzusagen. Zusätzlich zu bestehenden Studien, die bereits zur Validierung von Oncotype DX® durchgeführt wurden, liefert eine umfangreiche laufende prospektive Studie mit dem Titel TAILORx in Kürze weitere Erkenntnisse zum prädiktiven und prognostischen Wert des Tests.

„Die Aufnahme in die Konsensus-Empfehlungen von St. Gallen ist eine klare und wichtige Anerkennung des klinischen Nutzens von Oncotype DX®. Der Test ermöglicht Ärzten individuellere Behandlungsentscheidungen für ihre Patientinnen und liefert so einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Brustkrebsbehandlung weltweit”, so Dr. med. Christer Svedman, Leiter Medical Affairs von Genomic Health Europa.

Bisher wurde Oncotype DX® in 13 unabhängigen klinischen Studien mit über 4.000 Patientinnen geprüft. Evaluiert wurden die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit des Nutzens einer möglichen Chemotherapie sowie das Risiko eines Rückfalls bei Brustkrebs im Anfangsstadium. Darüber hinaus zeigen elf Studien in fünf Ländern – darunter Spanien, Deutschland und Großbritannien – dass Ärzte ihre Entscheidungen zur Empfehlung einer Chemotherapie in über 30 Prozent der untersuchten Fälle, in denen die Ergebnisse eines Oncotype DX®-Tests vorlagen, änderten. Dadurch können so sowohl die Nebenwirkungen einer Chemotherapie als auch die mit einer Überbehandlung verbundenen Kosten verringert werden. Gleichzeitig ermöglicht ein hoher Recurrence Score® die Identifikation von Patientinnen, die wahrscheinlich einen hohen Nutzen aus einer adjuvanten Chemotherapie ziehen, die ihnen sonst auf Basis traditioneller Kriterien nicht angeboten worden wäre.

Bis zum 31. März 2011 haben über 10.000 Ärzte in über 60 Ländern mehr als 200.000 Oncotype DX®-Tests bestellt.

Genomic Health


September 2011

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs