Der Gentest Oncotype DX® untersucht die Aktivität von insgesamt 21 Genen in Gewebeproben
eines Brustkrebstumors spezifisch für die betroffene Patientin. Die Ergebnisse des Tests helfen
bei der Entscheidung, ob eine Chemotherapie Teil des weiteren Behandlungsplans sein sollte
oder nicht. Zudem lässt sich mithilfe des Oncotype DX® Tests abschätzen, wie wahrscheinlich
das Wiederauftreten des Brustkrebses ist. Dazu werden die Ergebnisse des Tests in einen
Zahlenwert umgerechnet, den sogenannten Recurrence Score®. Der Wert liegt zwischen 0 und
100. Je höher er ist, desto größer ist das Risiko für ein Wiederauftreten des Brustkrebses. Der
Oncotype DX® Test wurde intensiv in dreizehn klinischen Studien evaluiert, in denen mehr als
4.000 Brustkrebspatientinnen weltweit eingeschlossen wurden.
Die AOK Rheinland / Hamburg setzt sich schon seit langem für die Verbesserung der
Brustkrebsbehandlung ein. „Wir möchten unseren Versicherten dieses innovative Verfahren
möglichst schnell zugute kommen lassen, um ihnen unwirksame Behandlungen und
überflüssige Nebenwirkungen zu ersparen und so die Lebensqualität zu erhöhen,“ sagte Wilfried
Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Deshalb engagieren wir uns in
einer Studie, die unabhängig ist von Interessen der Pharmaindustrie.“
„Unsere Zusammenarbeit mit der Westdeutschen Studiengruppe und der AOK
Rheinland/Hamburg entspricht unserer Vorgehensweise in den USA, wo wir uns gemeinsam mit
wissenschaftlichen Einrichtungen und Versicherern für die Entwicklung innovativer Programme
einsetzen, um Patienten den Zugang zu Oncotype DX® zu erleichtern“, sagte Jim Vaughn, Leiter
von Genomic Health International. „Diese Kooperation unterstützt Ärzte in Deutschland dabei,
ihre Brustkrebsbehandlung im Rahmen der ADAPT-Studie auf die Bedürfnisse der individuellen
Patientin hin abzustimmen.“
Der Test wurde 2004 in den Vereinigten Staaten eingeführt, wo er sich als
Orientierungsmaßstab bei Entscheidungen zur Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium
durchgesetzt hat und in die Leitlinien führender Krebsorganisationen aufgenommen wurde. Auf
der 12. internationalen Brustkrebs-Konferenz in St. Gallen stellten Forscher vor kurzem die
Ergebnisse von neun Studien aus sieben Ländern vor. Die Daten zeigen die konsistente
Änderung von Behandlungsempfehlungen, die zu einem reduzierten Einsatz von
Chemotherapien in Deutschland, Spanien, Großbritannien und den USA führten. Die
vorgelegten Daten über die Gesundheitsausgaben deuteten insgesamt auf eine Kosteneffizienz
bei der Verwendung von Oncotype DX® in den untersuchten Märkten hin.
Oncotype DX® ist weltweit erhältlich und wurde bereits über 200.000 Mal von mehr als 10.000
Ärzten in über 60 Ländern bestellt.
Über AOK Rheinland/Hamburg
Die AOK Rheinland/Hamburg ist für über 2,8 Millionen Krankenversicherte und über 162.000
Arbeitgeber zuständig. In Zusammenarbeit mit ihren Vertragspartnern – über 31.000 Ärzte und
Zahnärzte, ca. 3.000 Apotheken und fast 250 Krankenhäuser – bietet die AOK
Rheinland/Hamburg eine optimale medizinische Versorgung mit modernen, wissenschaftlich
anerkannten Behandlungsverfahren. Sie unterstützt Projekte wie die oben genannte Studie, da
die Krankenversicherung neue, wirksame Verfahren für behandlungsbedürftige Patienten
fördert.
Über Westdeutsche Studiengruppe
Die Westdeutsche Studiengruppe ist eine nationale Forschungseinrichtung, die sich mit dem
Design, der Organisation und Durchführung von klinischen Studien zur Behandlung des
Mammakarzinoms beschäftigt. In klinischen Studien werden neue Behandlungsmethoden zur
Optimierung der Behandlung von Brustkrebs untersucht. Die Organisation einer Studie ist eine
große Herausforderung, die mit hohen Kosten verbunden ist. Die Westdeutsche Studiengruppe,
die sich aus Ärzten, Wissenschaftlern, medizinischen Dokumentaren und Pflegepersonal
zusammensetzt, arbeitet erfolgreich mit verschiedenen Partnern an der Durchführung und
Bewertung klinischer Studien zusammen, um die Behandlung und die Behandlungsergebnisse
für Patientinnen mit Brustkrebs zu verbessern.
Literatur: Genomic Health
[1] De Lima Lopes, et al. 2011. Cost-effectiveness analysis of the 21-gene Recurrence Score® for early stage
breast cancer in Singapore. Posterpräsentation auf der 12. Internationalen Brustkrebs-Konferenz in St.
Gallen, 16.- 19. März 2011, St. Gallen, Schweiz.
[2] Liaropoulos, et al. 2011. Economic Evaluation of the 21-Gene Reverse Transcriptase Polymerase Chain
Reaction (RT-PCR) Assay in Women with Hormone Receptor-Positive, Lymph Node-Negative, Early-
Stage Breast Cancer. Posterpräsentation auf der 12. Internationalen Brustkrebs-Konferenz in St. Gallen,
16.- 19. März 2011, St. Gallen, Schweiz.
[3] Madaras, et al. 2011. Evaluation of the Cost-Effectiveness of the Oncotype DX® Multigene Assay in Hungary.
Posterpräsentation auf der 12. Internationalen Brustkrebs-Konferenz in St. Gallen, 16.- 19. März 2011, St.
Gallen, Schweiz.
August 2011 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs