Mit dem höchsten Empfehlungsgrad (++) bewertet die AGO nun erstmals auch den Einsatz
von Kadcyla bei Patientinnen ab der zweiten Therapielinie, die gegen die HER2-positive
metastasierte Erkrankung bereits mit Herceptin behandelt wurden [1]. In dieser
Therapiesituation ist Kadcyla nach vorangegangener Therapie mit Herceptin in
Kombination mit einem Taxan als erstes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegen
Brustkrebs seit November 2013 zugelassen. Die Resultate der Zulassungsstudie EMILIA
belegen die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit: Gegenüber der Kombination
Capecitabin plus Lapatinib war das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat hinsichtlich
sämtlicher klinischer Endpunkte signifikant überlegen. Diese Überlegenheit
resultierte letztlich in einem signifikanten Überlebensvorteil von median fast
einem halben Jahr (30,9 vs. 25,1 Monate; HR:0,68; p<0,0006). Besonders
wichtig in der fortgeschrittenen Therapiesituation: Unter Kadcyla war die Rate
an unerwünschten Ereignissen (=Grad 3) deutlich niedriger als unter der
Kombinationstherapie (40,8 vs. 57,0%) [2].
Erneut höchste Empfehlungen für Herceptin und Perjeta
Alle Patientinnen mit HER2-positivem Mammakarzinom im Frühstadium sollten zur Chemotherapie
standardmäßig über ein Jahr Herceptin erhalten – so auch in 2014 die klare Empfehlung (++)
der AGO [1]. Neben der hohen Wirksamkeit der (neo)adjuvanten Therapie mit dem bewährten
Antikörper profitieren die Frauen von der patientinnenfreundlichen Anwendung: Seit
August 2013 ist eine subkutane Formulierung des Antikörpers zugelassen, die – bei
bewährter Wirksamkeit und Sicherheit – eine einfache und schnelle Applikation per
Spritze in weniger als 5 Minuten ermöglicht [3]. Aktuelle Resultate der PrefHer-Studie
belegen: 86% der Patientinnen bevorzugen Herceptin SC gegenüber der intravenösen
Verabreichung [4].
Die duale HER2-Blockade mit Perjeta und Herceptin in Kombination mit Docetaxel erhält
erneut als einziges Regime den höchsten Empfehlungsgrad „++“ für die 1st-Line-Therapie
des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms [1]. Die Resultate der CLEOPATRA-Studie
zeigen: Die zusätzliche Gabe des HER2-Dimerisierungs-Inhibitors Perjeta zur Kombination
Herceptin plus Docetaxel kann das Mortalitätsrisiko signifikant um 34% reduzieren
(HR:0,66; p=0,0008). Auch hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens und der
objektiven Ansprechrate erwies sich dieses Regime als signifikant überlegen. Die
Ergebnisse der CLEOPATRA-Studie belegen zudem, dass die Vorteile der zusätzlichen
Behandlung mit Perjeta nicht zu einer klinisch relevant erhöhten Toxizität führten [5, 6].
Literatur:
[1] www.ago-online.de
[2] Verma S, et al. 2012. N Engl J Med 367 (19):1783-1791
[3] Ismael G, et al. 2012. Lancet Oncol 13 (9):869-878
[4] Pivot X, et al. 2013. SABCS 2013; Poster P4-12-11
[5] Swain S, et al. 2013. Lancet Oncol 14:461-711
[6] Baselga J, et al. 2012. N Engl J Med. 366(2):109-119
Roche Pharma AG
März 2014 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs