Die Zulassungserweiterung für Tyverb® stützt sich auf Ergebnisse der Studie EGF30008. Diese randomisierte
Phase-III-Studie prüfte Lapatinib in Kombination mit dem Aromatase-Inhibitor Letrozol bei Frauen mit
Hormonrezeptor-positivem, metastasiertem Brustkrebs. Der ErbB2-Rezeptor-Status war für die Aufnahme in
die Studie nicht von Bedeutung. Die Patientinnen waren nicht mit Trastuzumab oder einem Aromatase-Inhibitor
vorbehandelt (1, 2). Bei der Auswertung zeigte sich bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem, ErbB2-positivem
Tumor für die Kombination Lapatinib plus Letrozol eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien
Überlebens im Vergleich zu Placebo plus Letrozol: 8,2 Monate im Vergleich zu 3 Monaten (1).
Unerwünschte Ereignisse unter der Kombinationstherapie Lapatinib plus Letrozol waren im Wesentlichen Durchfälle
und Hautausschläge, meist vom Schweregrad 1 oder 2 nach WHO-Klassifikation und gut behandelbar. Als weitere
Nebenwirkungen traten Übelkeit und Erbrechen auf, ebenso Appetitverlust und Fatigue. Das Sicherheitsprofil
von Lapatinib stand danach im Einklang mit früheren Ergebnissen (1).
Über Lapatinib
Lapatinib ist ein dualer Tyrosinkinase-Inhibitor, der in Tablettenform eingenommen werden kann. Als so
genanntes "Small Molecule" wirkt es gezielt im Inneren der Zelle und hemmt die Tyrosinkinase-Komponenten
sowohl der ErbB1- wie auch der ErbB2-Rezeptoren (duale Wirkung). Deren Stimulation spielt eine Rolle bei
der Zellproliferation und bei verschiedenen Prozessen, die zur Tumorprogression, Gewebeinvasion und
Metastasierung führen (3). Eine Überexpression von ErbB2 findet sich bei einer Reihe bösartiger Tumore
und geht meist mit einer schlechten Prognose einher. Lapatinib in Kombination mit Capecitabin in 74
Ländern weltweit zugelassen zur Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem
Brustkrebs, deren Tumore ErbB2 überexprimieren. Die Patientinnen sollten mit Anthrazykline und Taxanen
sowie in der metastasierten Situation zusätzlich mit Trastuzumab vorbehandelt sein.
Das klinische Entwicklungsprogramm zu Lapatinib läuft weiter und untersucht den Wirkstoff alleine
und in Kombination mit anderen Behandlungsformen wie Chemotherapie oder weiteren zielgerichteten
Therapien in den verschiedenen Stadien der ErbB2-positiven Brustkrebserkrankung, bei Frühformen
bis hin zur metastasierten Erkrankung. Auch bei anderen soliden Tumoren mit einer Überexpression
von ErbB1 und/oder ErbB2 wird Lapatinib erprobt.
1. Johnston S, Pippen J, Jr., Pivot X, et al. 2009. Lapatinib combined with letrozole versus letrozole and
placebo as first-line therapy for postmenopausal hormone receptor-positive metastatic breast cancer.
J Clin Oncol 27:5538-46
Quelle: Juli 2010
2. Schwarzberg L. et al. 2010. [Lapatinib Plus Letrozole as First-Line Therapy for HER-2+ Hormone Receptor-Positive
Metastatic Breast Cancer. The Oncologist 15:000-000 www.TheOncologist.com
3. Konecny et al. 2006. Activity of dual kinase inhibitor Lapatinib (GW572016) against HER-2 Overexpressing and Trastuzumab-Treated
Breast Cancer Cells.Cancer Res 66:1630-9
Glaxo Smith Kline GmbH & Co. KG
E-Mail: Anke.Helten@gsk.com
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs