Primäres Ziel der Phase-II-Studie PrefHer war es, die Präferenz der Patientinnen hinsichtlich
der subkutanen oder intravenösen Verabreichung von Herceptin zu ermitteln. Dafür wurden
488 Patientinnen mit HER2-positivem Mammakarzinom im Frühstadium postoperativ
und nach Abschluss einer (neo-)adjuvanten Chemotherapie in zwei jeweils zweiarmige
Kohorten randomisiert. In beiden Kohorten erhielten die Patientinnen Herceptin
sequenziell subkutan und intravenös verabreicht. In Kohorte 1 (n=248) erfolgte die
subkutane Applikation mittels eines Einweg-Injektionsgeräts, in Kohorte 2 (n=240)
manuell per Spritze.
Hohe Präferenz für Herceptin SC erneut bestätigt
Die aktuell präsentierten Ergebnisse der zweiten Kohorte belegen den hohen Stellenwert
von Herceptin SC für die Patientinnen: 86,1% der Frauen bevorzugten die subkutane
Darreichung von Herceptin per Spritze gegenüber der intravenösen Applikation (12,6%)
[1]. Die aktuelle Analyse bestätigt damit die bisherigen Erkenntnisse aus der ersten
Kohorte der PrefHer-Studie. Die Auswertung der ersten Kohorte, die im Frühjahr 2013
präsentiert wurde, hatte bereits eine deutliche Präferenz der Patientinnen für Herceptin
SC gezeigt: Damals hatten neun von zehn Patientinnen (91,5%) angegeben, die
subkutane Darreichung von Herceptin via Einweg-Injektionsgerät der intravenösen
Applikation vorzuziehen [2].
Zeitgewinn für Patientinnen und medizinisches Fachpersonal
Wichtigster Vorteil von Herceptin SC für die Patientinnen ist die enorme Zeitersparnis.
Während die intravenöse Applikation bis zu 90 Minuten in Anspruch nimmt, wird
Herceptin SC per Spritze in weniger als 5 Minuten verabreicht. Zusätzlich empfinden
viele Patientinnen die subkutane Darreichung als weniger schmerzhaft [2]. Auch das
medizinische Fachpersonal profitiert von der neuen Darreichungsform: Herceptin SC
liegt als gebrauchsfertige Lösung in einer vom Körpergewicht der Patientin unabhängigen
fixen Dosierung von 600 mg vor – eine Loading Dose zu Beginn der Therapie entfällt. Die
geringe Vorbereitungszeit und schnelle Gabe von Herceptin SC ermöglichen somit ein
flexibles Zeitmanagement im Klinikalltag. Die aktuellen Ergebnisse der PrefHer-Studie
bestätigen: 81,2% des medizinischen Fachpersonals waren mit Herceptin SC mittels
Spritze am zufriedensten – lediglich 4,3% bevorzugten die intravenöse Applikation [1].
Vergleichbare Wirksamkeit und Sicherheit
Basis der Zulassung von Herceptin SC für die Behandlung von Frauen mit HER2-
positivem Mammakarzinom waren die Ergebnisse der HannaH-Studie. Die Phase-III-
Studie belegt, dass die subkutane und intravenöse Anwendung von Herceptin sowohl
hinsichtlich der Wirkstoffkonzentration im Blut (SC: 69,0 µg/ml bzw. i.v.: 51,8 µg/ml;
jeweils geometrisches Mittel der C trough im 7. Zyklus) als auch der pathologischen
Komplettremissions-Rate (pCR) zum Zeitpunkt der Operation (SC: 45,4% bzw. i.v.:
40,7%) äquieffizient sind. Beide Formulierungen von Herceptin erwiesen sich zudem als
sicher und gut verträglich [3].
Quellen:
[1] Pivot X, et al. SABCS 2013; Poster P4 12-11
[2] Pivot X, et al. 2013. Lancet Oncology 14:962-970
[3]Ismael G, et al. 2012. Lancet Oncology 13:869-78.
Roche Pharma AG
Januar 2014 |
Literaturreferate
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