Die Zulassung von Herceptin, des ersten gegen HER2-gerichteten Antikörpers, hat vor über einem
Jahrzehnt eine neue Ära in der Behandlung des HER2-positiven Mammakarzinoms eingeleitet. Lange
galt der positive HER2-Status als ein äußerst negativer prognostischer Faktor. Dank Herceptin
erreichen die Patientinnen heute vergleichbare Überlebenszeiten wie Patientinnen ohne HER2-Überexpression [3].
„Mit Herceptin haben wir für Frauen, die an dieser besonders aggressiven Form von Brustkrebs
erkrankt sind, einen in Wirksamkeit und Sicherheit bewährten Standard, der das Leben der betroffenen
Frauen signifikant verlängert“, so Jackisch. „Dass wir diese wichtige Therapieoption nun einfach
und schnell subkutan verabreichen können, ist ein ganz wichtiges Signal für unsere Patientinnen.“
Neun von zehn Patientinnen bevorzugen Herceptin SC
Welchen enormen Stellenwert die subkutane Darreichung von Herceptin für die Therapieerfahrung
der Patientinnen hat, belegen erste Ergebnisse der Studie PrefHer. Um die Präferenz der
Patientinnen zu evaluieren, wurden in der randomisierten Phase-II-Studie Frauen mit
frühem HER2-positiven Mammakarzinom postoperativ und nach Abschluss einer (neo)adjuvanten
Chemotherapie sequenziell mit Herceptin SC und i.v. behandelt. Das deutliche Ergebnis der
anschließenden Befragung: 91,5% der Frauen präferierten die subkutane Darreichung gegenüber
der intravenösen Applikation (6,8%; p <0,0001). Als wichtigsten Vorteil nannte die
Mehrheit der Patientinnen die erheblich kürzere Applikationsdauer. Subkutan wird die
Substanz in der gewichtsunabhängigen fixen Dosierung von 600 mg innerhalb von 5 Minuten
manuell per Spritze verabreicht – verglichen mit bis zu 90 Minuten bei intravenöser
Applikation. Darüber hinaus empfanden viele Frauen die subkutane Darreichung als weniger
schmerzhaft [2]. „Dieses Ergebnis ist ein deutliches Votum unserer Patientinnen für
Herceptin SC“, so das Resümee von Ataseven. „Die subkutane Darreichung ist angenehmer
und lässt sich durch die enorme Zeitersparnis besser in das Leben unserer Patientinnen
integrieren. Dadurch ist die belastende Diagnose im Alltag weniger präsent – das ist
auch psychologisch ein ganz wichtiger Vorteil.“ Von der schnellen und einfachen Anwendung
profitiert auch das medizinische Fachpersonal: 73,8% der befragten Ärzte und Pflegekräfte
bevorzugen Herceptin SC gegenüber der intravenösen Applikation (1,9%) – so ein weiteres
Ergebnis der PrefHer-Studie [2].
Zulassungsstudie HannaH belegt Äquieffizienz
Dass die Vorteile der subkutanen Darreichungsform mit der bewährten Wirksamkeit und
Sicherheit von Herceptin einhergehen, belegen die Ergebnisse der Zulassungsstudie HannaH.
In der randomisierten Phase-III-Studie waren die subkutane und intravenöse Anwendung
hinsichtlich der co-primären Endpunkte – der Wirkstoffkonzentration im Blut (SC: 69,0 μg/ml bzw.
i.v.: 51,8 μg/ml; jeweils geometrisches Mittel der Ctrough im 7. Zyklus) und der Rate
an pathologischen Komplettremissionen (pCR) zum Zeitpunkt der Operation (SC: 45,4% bzw. i.v.: 40,7%) –
mindestens gleichwertig. Unter beiden Formulierungen wurden keine neuen Sicherheitssignale
beobachtet [1]. „Für uns als behandelnde Ärzte sind diese Ergebnisse sehr wichtig“, so
Jackisch. „Die HannaH-Studie zeigt, dass die erheblich patientinnenfreundlichere
subkutane Verabreichung genauso wirksam und sicher ist wie die intravenöse Applikation.
Herceptin SC sollte daher keiner Patientin vorenthalten werden.“
Quellen:
[1] Ismael G, et al. 2012. Lancet Oncol 13:869-878
[2] Pivot X, et al. 2013. Lancet Oncology 14:962-970
[3]Dawood S, et al.2010. J Clin Oncol 28:92-98.
Launch-Pressekonferenz "Herceptin SC - Mehr Freiraum für Frauen mit HER2-positivem MammaCa"
am 12.09.2013 in Hamburg. Veranstalter: Roche Pharma AG
Oktober 2013 |
Printversion |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs