DGHO 2013: Breites Themenspektrum macht die Komplexität von Krebserkrankungen deutlich


Besucherrekord auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie: Der Fachkongress in Wien festigt seine Stellung als wichtigstes Expertentreffen auf dem Gebiet der Bluterkrankungen, der Medikamententherapie und der Grundlagen von Krebserkrankungen. Die Teilnahme von 5.400 Expertinnen und Experten für medikamentöse Tumortherapie, 300 Pflegekräften und mehr als 100 Studierenden an der Jahrestagung 2013 machte das außerordentlich große Interesse sowohl an den Innovationen als auch den Herausforderungen im Bereich der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie deutlich.

Auf der Jahrestagung wurde der aktuelle Stand des medizinischen Wissens der verschiedenen Krebs- und Bluterkrankungen in mehr als 200 Veranstaltungen präsentiert. In Plenarsitzungen, wissenschaftlichen Symposien, Fortbildungsvorträgen und Expertenworkshops sowie bei Posterpräsentationen und in Arbeitskreissitzungen wurden Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert. Neue standardverändernde Ergebnisse gibt es unter anderem bei Schilddrüsenkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, neuroendokrinen Tumoren, bei den akuten Leukämien und beim Multiplen Myelom. In mehr als 650 freien Beiträgen wurden neue Erkenntnisse der hämatologischen und onkologischen Forschung vorgestellt.

Das Themenspektrum reichte von originär medizinischen Fragestellungen wie zur Krebsheterogenität und personalisierten Therapie von Krebserkrankungen bis zu sozialen Aspekten wie "Demografischer Wandel und Krebs" und "Krebs und Armut".

Mit Blick auf diese in den letzten Jahren stattgefundene Themenweitung betonte Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., dass ein entsprechend breites Spektrum auch ganz neue Herausforderungen an die in der Behandlung von Krebserkrankungen Tätigen stelle. "Bei der zunehmenden Personalisierung der Krebstherapie, bei der wir uns auf molekularem Niveau bewegen, um Bluterkrankungen und solide Tumore individuell zu behandeln, dürfen wir den Blick auf soziale Aspekte nicht vergessen." So machte Freund deutlich, dass eine Krebsbehandlung alle Lebenssphären betreffe. "Die Belastung für Familien oder ein möglicher Arbeitsplatzverlust - all das müssen wir bei der Entwicklung von Therapiekonzepten berücksichtigen."

Aus diesem Grund sei - neben der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den medizinischen Schwesterdisziplinen - auch ein gemeinsam von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden und allen an der Behandlung Beteiligten getragener Behandlungsansatz notwendig. "Krebs ist ein außerordentlich komplexes Geschehen. Dieser Komplexität können wir nur im Team begegnen", so Freund.

Quelle: DGHO

Oktober 2013

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs