DGGG-Kongress 2014
Mehr Qualität bei der Prävention von Gebärmutterhalskrebs: Zertifizierungsprogamm für gynäkologische Dysplasie-Sprechstunden/Einheiten vorgestellt

Mit einer Zertifizierung gynäkologischer Dysplasie-Sprechstunden / Einheiten will die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie (AG CPC), der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) künftig die Qualität der Prävention von Gebärmutterhalskrebs weiter verbessern. Praxen und Kliniken, die daran teilnehmen, verpflichten sich zur Einhaltung strenger Qualitätskriterien, die von der Zertifizierungskommission der DKG erarbeitet wurden. Vorgesehen ist außerdem eine enge Zusammenarbeit der zertifizierten Dysplasie-Einheiten mit den DKG-zertifizierten gynäkologischen Krebszentren. Auf diese Weise sollen Patientinnen bei einem Krebsverdacht raschen Zugang zur optimalen Versorgung durch ein interdisziplinäres Ärzteteam erhalten.

Das Gewebe am Gebärmutterhals unterliegt einem ständigen Wandel; einige Zellen sterben ab, andere werden neu gebildet. Weichen die nachwachsenden Zellen in ihrer Beschaffenheit von den normalen Zellen am Gebärmutterhals (Zervix) ab, so kann es sich dabei um eine Dysplasie, also eine Krebsvorstufe, handeln – sie fällt bei der Früherkennungsuntersuchung durch Veränderungen im Pap-Abstrich auf. Doch nicht jede Dysplasie führt zu Krebs. Ein positiver Pap-Test liefert lediglich eine Verdachtsdiagnose, die durch weiterführende Untersuchungen abgeklärt oder durch einen Eingriff behandelt werden muss. „Das gemeinsame Dysplasie-Zertifizierungsprogramm soll sicherstellen, dass der behandelnde Gynäkologe geschult ist in der Beurteilung von Krebsvorstufen, sowie eine bestimmte Anzahl von Untersuchungen bzw. Eingriffen jährlich durchführt. Außerdem sollte er in ein interdisziplinäres Ärzteteam integriert sein, das die Patientinnen weiterbehandeln kann, wenn das notwendig wird. Dieses Vorgehen stärkt die Qualität onkologischer Versorgung und die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, die ausdrücklich in das Konzept einbezogen sind“, erklärt Dr. Jens Quaas, Leiter der Arbeitsgruppe Kolposkopie bei der AG CPC.

„Von der Zertifizierung der Dysplasie-Sprechstunden/Einheiten versprechen wir uns eine weitere Verbesserung der Qualität in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge und -Abklärung, wie sie auch im 2013 verabschiedeten Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz gefordert wird“, kommentiert Prof. Matthias W. Beckmann, Vorsitzender der zuständigen Zertifizierungskommission bei der Deutschen Krebsgesellschaft, das Programm. „Gleichzeitig sind die zertifizierten Praxen und Kliniken entscheidende Bausteine für eine umfassende Krebsversorgung, die von der Prävention bis zur Therapie nach einem bestätigten Krebsverdacht reicht. Eine solche lückenlose, zertifizierte Versorgungskette ist ganz im Sinne des Nationalen Krebsplans, der Verbesserungen im Bereich der Krebsfrüherkennung und in der Qualitätssicherung anstrebt.“

Die Deutsche Krebsgesellschaft

Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) ist mit mehr als 7.200 Einzelmitgliedern das größte onkologische Experten-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Ziel der fachübergreifenden Arbeit der DKG ist eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Versorgung und die Sicherstellung von Innovation in der modernen Krebsmedizin. Die DKG hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, durch Zertifizierung die Qualität der Krebsversorgung zu überprüfen, damit die Betroffenen sicher sein können, nach bestem Kenntnisstand behandelt zu werden. Mehr unter www.krebsgesellschaft.de

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich auf die Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin gründet. Sie fördert das gesamte Fach und ihre Subspezialitäten, um die Einheit des Faches Frauenheilkunde und Geburtshilfe weiter zu entwickeln und zu stärken. Sie garantiert damit die ständige Erneuerung diagnostischer und therapeutischer Richtlinien und Empfehlungen. Mehr unter www.dggg.de

Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO)

Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) ist eine selbständige Gemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG). Die AGO verfolgt die Förderung der Wissenschaft und Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung von Medizinern in den Themen- und Aufgabenbereichen der gynäkologischen Onkologie einschließlich der Mammatumoren. Mehr unter www.ago-online.de

Die Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie (AGCPC)

Die Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie e.V. ist mit mehr als 1.200 Einzelmitgliedern eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für Ärzte verschiedener Fachdisziplinen aus Praxis, Klinik, Labor und Universität. Hauptaufgabe ist es, die praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kolposkopie und Zervixpathologie einem breiten Interessentenkreis zugänglich zu machen. Ziele sind hierbei die Verbesserung der Krebsfrüherkennung sowie der medizinischen Versorgung von Frauen mit Vor- und Frühstadien eines Genitalkarzinoms in Deutschland. Mehr unter www.ag-cpc.de

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft

Oktober 2014

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs