Das Gewebe am Gebärmutterhals unterliegt einem ständigen Wandel; einige Zellen sterben ab, andere werden neu gebildet.
Weichen die nachwachsenden Zellen in ihrer Beschaffenheit von den normalen Zellen am Gebärmutterhals (Zervix) ab,
so kann es sich dabei um eine Dysplasie, also eine Krebsvorstufe, handeln – sie fällt bei der
Früherkennungsuntersuchung durch Veränderungen im Pap-Abstrich auf. Doch nicht jede Dysplasie führt zu Krebs.
Ein positiver Pap-Test liefert lediglich eine Verdachtsdiagnose, die durch weiterführende Untersuchungen abgeklärt
oder durch einen Eingriff behandelt werden muss. „Das gemeinsame Dysplasie-Zertifizierungsprogramm soll sicherstellen,
dass der behandelnde Gynäkologe geschult ist in der Beurteilung von Krebsvorstufen, sowie eine bestimmte Anzahl
von Untersuchungen bzw. Eingriffen jährlich durchführt. Außerdem sollte er in ein interdisziplinäres Ärzteteam
integriert sein, das die Patientinnen weiterbehandeln kann, wenn das notwendig wird. Dieses Vorgehen stärkt die
Qualität onkologischer Versorgung und die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, die ausdrücklich in das
Konzept einbezogen sind“, erklärt Dr. Jens Quaas, Leiter der Arbeitsgruppe Kolposkopie bei der AG CPC.
„Von der Zertifizierung der Dysplasie-Sprechstunden/Einheiten versprechen wir uns eine weitere Verbesserung
der Qualität in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge und -Abklärung, wie sie auch im 2013 verabschiedeten
Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz gefordert wird“, kommentiert Prof. Matthias W. Beckmann, Vorsitzender
der zuständigen Zertifizierungskommission bei der Deutschen Krebsgesellschaft, das Programm.
„Gleichzeitig sind die zertifizierten Praxen und Kliniken entscheidende Bausteine für eine umfassende
Krebsversorgung, die von der Prävention bis zur Therapie nach einem bestätigten Krebsverdacht reicht.
Eine solche lückenlose, zertifizierte Versorgungskette ist ganz im Sinne des Nationalen Krebsplans,
der Verbesserungen im Bereich der Krebsfrüherkennung und in der Qualitätssicherung anstrebt.“
Die Deutsche Krebsgesellschaft
Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) ist mit mehr als 7.200 Einzelmitgliedern das größte
onkologische Experten-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Ziel der fachübergreifenden Arbeit
der DKG ist eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Versorgung und die Sicherstellung von
Innovation in der modernen Krebsmedizin. Die DKG hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht,
durch Zertifizierung die Qualität der Krebsversorgung zu überprüfen, damit die Betroffenen
sicher sein können, nach bestem Kenntnisstand behandelt zu werden. Mehr unter www.krebsgesellschaft.de
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft,
die sich auf die Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin
gründet. Sie fördert das gesamte Fach und ihre Subspezialitäten, um die Einheit des Faches Frauenheilkunde
und Geburtshilfe weiter zu entwickeln und zu stärken. Sie garantiert damit die ständige Erneuerung
diagnostischer und therapeutischer Richtlinien und Empfehlungen. Mehr unter www.dggg.de
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO)
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) ist eine selbständige Gemeinschaft der Deutschen
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG).
Die AGO verfolgt die Förderung der Wissenschaft und Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung von
Medizinern in den Themen- und Aufgabenbereichen der gynäkologischen Onkologie einschließlich der
Mammatumoren. Mehr unter www.ago-online.de
Die Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie (AGCPC)
Die Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie e.V. ist mit mehr als 1.200 Einzelmitgliedern
eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für Ärzte verschiedener Fachdisziplinen aus Praxis, Klinik,
Labor und Universität. Hauptaufgabe ist es, die praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse zur
Kolposkopie und Zervixpathologie einem breiten Interessentenkreis zugänglich zu machen. Ziele sind
hierbei die Verbesserung der Krebsfrüherkennung sowie der medizinischen Versorgung von Frauen mit
Vor- und Frühstadien eines Genitalkarzinoms in Deutschland. Mehr unter www.ag-cpc.de
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
Oktober 2014
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs