Finale Ergebnisse einer Deutschen Praxisstudie
vorgestellt
Ibandronat hat bereits in randomisierten klinischen Studien
nachhaltige positive Effekte auf Skelett-bezogene Ereignisse
(SRE) und Knochenschmerzen bei geringer Inzidenz renaler
Nebenwirkungen gezeigt. Dr. Marcus Schmidt (Mainz) und Kollegen untersuchten nun
Schmerzstärke, Analgetikaverbrauch und renale Verträglichkeit
bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen unter
Real-Life-Bedingungen [1]. Alle Studienteilnehmer erhielten
über einen Zeitraum von bis zu 24 Wochen Ibandronat in der
Standard-Dosierung oral (50 mg/Tag) oder i.v. (6 mg alle
3 bis 4 Wochen).
Ibandronat-Gabe reduziert Knochenschmerz-Stärke
signifikant
Die finale Auswertung beruht auf den Daten von 3.515 klinisch
evaluierten Patienten, die mehrheitlich Bisphosphonat-naiv
(n = 2.320), andere mit Ibandronat (n = 418) oder weiteren
Bisphosphonaten (BP, n = 777), hauptsächlich Zoledronsäure
(n = 503) und Pamidronat (n = 256), vorbehandelt waren. „Mit
über 3.000 Patienten aus dem klinischen Alltag handelt es sich
um die größte Studie zum Einsatz von Ibandronat“, erklärte
Schmidt.
Zu Beginn der Studie zeigte die Patientengruppe ohne vorherige
Bisphosphonat-Therapie den höchsten Schmerzwert
(3,2 ± 2,4; visuelle Analogskala (VAS)) gefolgt von der Gruppe,
die zuvor mit anderen Bisphosphonaten als Ibandronat
behandelt worden war (3,1 ± 2,4). Der niedrigste Schmerzwert
wurde zu Beginn bei Patienten mit vorheriger Ibandronat-
Therapie ermittelt (2,5 ± 2,1) und war damit signifikant
niedriger als in den anderen Gruppen (p < 0,0001). In der
Gruppe mit Ibandronat-Vorbehandlung gab es zu Studienbeginn
mit 21 % auch den größten Anteil an schmerzfreien Patienten. In
der Gruppe der Bisphosphonat-naiven Patienten waren
hingegen nur 16 %, in derjenigen mit vorheriger Bisphosphonat-
Therapie nur 14 % der Patienten schmerzfrei.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei 64 % der gesamten Studienpopulation
unter Ibandronat-Gabe eine Reduktion der
Schmerzintensität erzielt wurde. Bei Patienten mit Schmerzen
zur Baseline sank die mittlere Schmerzintensität auf der
visuellen Analogskala im Laufe der Beobachtungszeit von
3,1 ± 2,4 auf 2,3 ± 2 (p < 0,0001). Der zusätzliche Analgetika-
Gebrauch konnte unter Ibandronat signifikant verringert werden:
Bei 57 % der Patienten war keine weitere Analgesie am Ende
der Studie erforderlich (vs. 54 % zu Studienbeginn). Es gab
keine Hinweise auf relevante Unterschiede in der Schmerzreduktion
beider Ibandronat-Formulierungen.
Verträglichkeit auf hohem Niveau
Zu Studienbeginn bestanden zwischen den einzelnen Gruppen
deutliche Unterschiede im Hinblick auf die renale Funktion: Die
mittlere Kreatinin-Clearance war bei Patienten, die mit
Zoledronsäure vorbehandelt waren (72,4 ± 31,7 ml/min), zur
Baseline signifikant niedriger als bei BP-naiven Patienten
(79,5 ± 30,7, p < 0,0001) bzw. Patienten, die mit Ibandronat
vorbehandelt waren (77,8 ± 28,8 ml/min; p = 0,0090). Unter der
Behandlung mit Ibandronat blieb die Nierenfunktion
unabhängig von der Bisphosphonat-Vorbehandlung über den
Beobachtungszeitraum in allen Subgruppen stabil. SREs traten
mit 7 % selten auf. Beide Ibandronat-Formulierungen wurden als
verträglich bewertet. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
die analgetische Wirksamkeit und das renale Verträglichkeitsprofil
von Ibandronat aus Phase-III-Studien Transfers auf die
klinische Routine unter realen Bedingungen zulassen“, interpretierte
Schmidt die vorliegenden Daten.
Quelle: Roche Pharma AG
[1] Schmidt M et al., SABCS 2010, Poster P1-13-02
Januar 2011 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs