Bondronat: Seit 15 jahren bewährte Wirksamkeit und Verträglichkeit bei ossär metastasiertem Mammakarzinom


Das Bisphosphonat Ibandronat (Bondronat®) blickt auf einen langjährigen Einsatz in der Supportivtherapie des metastasierten Mammakarzinoms zurück. Durch seine hohe analgetische Potenz und das günstige Nebenwirkungsprofil ermöglicht es den Patienten ein Höchstmaß an Lebensqualität. Das bislang größte Phase-IIIb-Studienprogramm zum Einsatz von Ibandronat mit über 3.500 Patienten bestätigt dies auch für die Praxis [1]. Die Vorteile einer Therapie mit Ibandronat und dessen positive Effekte auf den Knochen wurden anlässlich eines Presseworkshops in Frankfurt von vier Experten zusammengefasst.

Mit einer Inzidenz von ca. 75 % folgt auf ein Mammakarzinom die ossäre Metastasierung. Die hohe Gefährdung durch skelettale Ereignisse und oftmals starke Knochenschmerzen haben den Einsatz von Bisphosphonaten mittlerweile zu einem integralen Bestandteil der multimodalen, mechanismus-orientierten Schmerztherapie gemacht. "Bereits seit 15 Jahren wird das stickstoffhaltige Bisphosphonat Ibandronat in der Therapie von Krebspatienten eingesetzt. In dieser Zeit hat Ibandronat seine Wirksamkeit und Verträglichkeit umfassend unter Beweis gestellt", so Prof. Ingo J. Diel (Mannheim). Zugelassen zur Therapie der tumorinduzierten Hyperkalzämie und zur Prävention von skelettalen Ereignissen bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen wird es in den aktuellen Leitlinien der AGO erneut mit dem höchsten Empfehlungsgrad (B++) bewertet. Eine aktuelle nicht-interventionelle Studie (NIS) bestätigte für Ibandronat i.v. wie oral die signifikante Reduktion von Knochenschmerzen bei günstiger renaler Verträglichkeit nun auch unter den Bedingungen des klinischen Alltags [1].

Effektive Schmerzreduktion für mehr Lebensqualität

Die finale Auswertung der Daten von 3.515 Patienten zeigt, dass die anfängliche Schmerzintensität im Laufe des Beobachtungs-zeitraums von 24 Wochen durch die Gabe von Ibandronat signifikant reduziert wird (VAS: 3,1 2,4 auf 2,3 2; p<0,0001). Beide Formulierungen wiesen dabei eine vergleichbare Wirksamkeit auf. Mit Abnahme der Knochenschmerzen wurde auch der Analgetika-Verbrauch signifikant reduziert, so dass mehr Patienten zu Studienende keine weitere ergänzende Analgetikabehandlung benötigten (57 % vs. 54 %). "Die Reduktion der Knochenschmerzintensität geht mit einer Verbesserung der Lebensqualität einher", betonte Professor Andreas A. Kurth (Mainz). Dies bestätigen auch drei große Doppelblindstudien, in denen mittels des EORTC-Fragebogens QLQ-C30 wichtige Parameter der Lebensqualität erfasst wurden [2, 4]. Beide Darreichungsformen führen demnach zu einem signifikanten Anstieg der Lebensqualität im Vergleich zu Placebo (i.v.: p=0,004; oral: p=0,032) und zugleich zu einer Verlangsamung der krankheitsbedingten WHO-Performance-Statusminderung.

Nebenwirkungen werden auf ein Minimum reduziert

Bisphosphonate weisen unterschiedliche Nebenwirkungs-spektren auf. Hierzu zählen neben einem möglichen Einfluss auf die Nierenfunktion auch das Risiko für Kieferosteonekrosen. Unter Ibandronat wurde keine Veränderung der Nierenfunktion beobachtet. Wie die aktuelle NIS bestätigt, blieben auch Patienten, die zu Beginn eine schlechtere Nierenfunktion aufwiesen, während der Therapie mit Ibandronat stabil [1]. Kieferosteonekrosen (Osteonekrosis of the Jaw, ONJ), eine seltene, aber äußerst therapierefraktäre Manifestation unter Bisphophonat-Therapie, treten unter Ibandronat vergleichsweise selten auf. "Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrosen bedürfen immer einer interdisziplinären Behandlung und erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Onkologen, Zahnärzten, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen", erklärte Dr. Sigurd Hafner (München). Aktuelle epidemiologische Daten der ONJ-Registerdatenbank Berlin ergeben für Ibandronat ein geringeres Risiko für das Auftreten von Osteonekrosen des Kiefers als beispielsweise für das Vergleichspräparat Zoledronsäure (8,5 % vs. 68,2 %) [5].

Neue Hoffnung bei der Bekämpfung von Tumorzellen?

Wie eine aktuelle Pilotstudie gezeigt hat, nimmt die Bisphosphonat-Gabe möglicherweise direkten Einfluss auf die Tumorresterkrankung, nachgewiesen über sog. disseminierte Tumorzellen im Knochenmark (DTZ) (6). Sind diese Zellen vorhanden, haben Patienten eine deutlich schlechtere Prognose im Hinblick auf das rezidivfreie und das Gesamtüberleben als Patientinnen ohne Zellnachweis. Die Gabe von Ibandronat oral über ein halbes Jahr bei 18 Patientinnen viele Jahre nach Erstdiagnose zeigte, dass nach sechs Monaten bei 15 Patientinnen keine DTZ mehr nachweisbar waren. Nach weiteren sechs Monaten mit Ibandronat konnten auch bei den übrigen drei Patientinnen keine DTZ mehr nachgewiesen werden. "Das heißt für uns, dass Ibandronat auch viele Jahre nach der Erkrankung noch Wirkung auf Tumorzellen im Knochenmark hat", kommentierte Professor Sabine Kasimir-Bauer (Essen) die Ergebnisse der Pilotstudie.
Mit 15 Jahren Erfahrung ist Ibandronat ein bewährter Partner in der Therapie der Hyperkalzämie und des ossär metastasierten Mammakarzinoms. Ungeachtet der Bisphosphonat-Vorbehandlung ermöglicht es eine signifikante und lang anhaltende Schmerzreduktion. Dabei stellt das günstige Nieren-verträglichkeitsprofil von Ibandronat ein wichtiges Kriterium bei der Therapieentscheidung für das richtige Bisphosphonat dar. Die positiven klinischen Studiendaten, die für Ibandronat eine hohe Wirksamkeit und günstige Verträglichkeit ausweisen, werden durch die langjährigen Praxiserfahrungen mit großen Patientenkollektiven untermauert.

Quellen:
[1] Diel I J et al., ASCO 2010, Abstract 1026
[2] Body JJ et al., Ann Oncol 2003; 14: 1399-1405
[3] Body JJ et al., Br J Cancer 2004; 90: 1133-1137
[4] Diel IJ et al., Eur J Cancer 2004; 40: 1704-1712
[5] Felsenberg D et al., 3. Nationaler Präventionskongress Dresden 2009, Mündliche Mitteilung: Aktuelle epidemiologische Daten ONJ-Datenbank Berlin, 10/2009, Elsbeth-Bonhoff-Register
[6] Hoffmann O et al., DKK 2010, Poster 183

Presseworkshop „Verlängertes Leben für Brustkrebspatientinnen fordert verbesserte Lebensqualität: Bondronat® für die Therapie der Brustkrebspatientin mit Knochenmetastasen“ am 29. November 2010 in Frankfurt am Main.
Veranstalter: Roche Pharma AG



Dezember 2010

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
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Literaturreferate
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Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

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