Diese erste positive Phase-III-Studie mit einem antiangiogenen Medikament bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs untermauert die Bedeutung von Bevacizumab und dessen Wirkung Gefäßneubildung zu hemmen (Antiangiogenese) als Grundpfeiler der modernen Krebsbehandlung. Eierstockkrebs ist die sechsthäufigste Krebsart bei Frauen und weltweit die achthäufigste Krebstodesursache bei Frauen. Jedes Jahr wird bei schätzungsweise 230.000 Frauen auf der ganzen Welt diese Krebsart diagnostiziert, und rund 140.000 Betroffene sterben daran. Die Erfolgsaussichten der bisherigen Behandlungsmöglichkeiten sind nach wie vor schlecht. Deshalb sind neue wirksame Therapien dringend nötig. Bevacizumab hat das Potenzial, sich zu einer solchen zu entwickeln und den Patienten neue Hoffnung zu geben.
Große Phase-III-Studie an fast 1.900 Frauen
Bei der Studie GOG 0218 der Gynecologic Oncology Group
(GOG) handelt es sich um eine multizentrische, randomisierte,
doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie an
1.873 Frauen mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem
epithelialem Eierstockkrebs mit Befall des Bauchfells oder der
Eileiter. Sie beurteilt Bevacizumab plus Chemotherapie mit
Carboplatin und Paclitaxel im Vergleich zur alleinigen
Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel. Außerdem soll
die Studie die fortgesetzte alleinige Anwendung von
Bevacizumab als Erhaltungsbehandlung nach der Kombinationstherapie
von Bevacizumab mit Chemotherapie untersuchen.
Die Patientinnen wurden für einen der folgenden drei
Behandlungsarme mit einer Therapiedauer von jeweils bis zu
15 Monaten (22 Zyklen) randomisiert:
Arm 1: Placebo in Kombination mit Standard-Chemotherapie,
gefolgt von Placebo
Arm 2: Bevacizumab in Kombination mit Standard-
Chemotherapie, gefolgt von Placebo
Arm 3: Bevacizumab in Kombination mit Standard-
Chemotherapie, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Avastin
allein.
Längeres progressionsfreies Überleben durch
Bevacizumab-Erhaltungstherapie
Die Studie zeigte, dass Patientinnen mit der Bevacizumab-
Erhaltungstherapie nach der Kombinationsbehandlung aus
Bevacizumab plus Chemotherapie (Arm 3) ein längeres
progressionsfreies Überleben hatten als diejenigen, die nur eine
Chemotherapie erhielten. Patientinnen, die mit Bevacizumab und
Chemotherapie behandelt wurden aber keine Bevacizumab-
Erhaltungstherapie erhielten (Arm 2), hatten kein längeres
progressionsfreies Überleben im Vergleich zur Gruppe, die nur
eine Chemotherapie bekam. „Wir sind sehr ermutigt durch diese
Resultate, die zeigen, dass Avastin Frauen mit fortgeschrittenem
Eierstockkrebs eine längere Zeit ohne Fortschreiten ihrer
Erkrankung ermöglichen kann“, so Pascal Soriot, COO der
Division Pharma von Roche. „Frauen mit dieser Krebserkrankung
haben nach wie vor schlechte Heilungsaussichten. Wir setzen
uns in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gesundheitsbehörden
dafür ein, dass Avastin diesen Patientinnen zur
Verfügung gestellt werden kann.“
Studienaufbau GOG 0218
Die Studie wird vom National Cancer Institute (NCI) im Rahmen
einer Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung zwischen dem
NCI und Genentech gefördert und von einem Netzwerk von
klinischen Forschern unter Federführung der Gynecologic
Oncology Group (GOG) durchgeführt. Der primäre Endpunkt der
Studie ist das von den Prüfärzten beurteilte progressionsfreie
Überleben. Sekundäre Endpunkte der Studie sind das
Gesamtüberleben, das durch unabhängige Überprüfung
festgestellte progressionsfreie Überleben, die objektive
Ansprechrate sowie Sicherheit und Lebensqualität. Die
eingehenden Sicherheitsbeurteilungen sind zurzeit noch im
Gang. Die vorläufige Bewertung der Sicherheit durch die GOG
ergab dasselbe Sicherheitsprofil wie in den vorhergegangenen
zulassungsrelevanten Studien. Die vollständigen Studienergebnisse,
einschließlich der Sicherheitsbeurteilung, werden
voraussichtlich im Juni auf dem ASCO vorgestellt.
Ansprechpartner:
Dr. H.-U. Jelitto
Roche Pharma AG
Emil-Barell-Straße 1
79639 Grenzach-Wyhlen
Tel.: 07624/14-2400
Fax: 07624/14-3366
März 2010 |
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Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs