Die prospektive, internationale Phase III Studie PENELOPEB wurde entwickelt, um festzustellen,
ob Palbociclib im Vergleich zu Plazebo das invasive krankheitsfreie Überleben (iDFS) bei
prä- und postmenopausalen Frauen, die auf eine neoadjuvante taxanhaltige Chemotherapie
schlechter als mit einer pathologisch kompletten Remission angesprochen haben, verbessert,
wenn es zu einer standardmäßigen antihormonellen Therapie hinzugefügt wird. Diese
Patientinnen mit HR-positivem/HER2-normalem Brustkrebs im Frühstadium haben ein hohes
Rückfallrisiko. Um Patientinnen mit einem hohen Rückfallrisiko zu erkennen, wird das
CPS-EG Stagingsystem eingesetzt. Es kombiniert das klinische Stadium vor der neoadjuvanten
Therapie (CS), das pathologische Stadium nach der neoadjuvanten Behandlung (PS), das
Grading (G) und den Östrogen-Rezeptorstatus (E). Patientinnen mit hohem Score haben ein
hohes Rückfallrisiko, obwohl sie eine lokale Strahlentherapie und eine standardmäßige,
adjuvante endokrine Therapie nach Abschluss der chirurgischen Behandlung erhalten haben.
Palbociclib ist ein neuartiger, oral einzunehmender, hochselektiver Inhibitor der
CDK4/6- Kinaseaktivität. Wie in präklinischen Studien gezeigt wurde, wird die zelluläre
DNA-Synthese dadurch verhindert, dass der Übergang des Zellzyklus’ von der G1- Phase
zur S- Phase durch Blockade der Phosphorylierung des Retinoblastoms (Rb) unterbunden
wird. In präklinischen Studien konnte gezeigt werden, dass ein luminaler ER-Subtyp,
gesteigerte Expression von Cyclin D1 und des Rb-Proteins und eine verminderte p16-Expression
mit einer Sensitivität für Palbociclib assoziiert sind. Vorläufige Ergebnisse einer
randomisierten Phase II Studie mit Patientinnen mit HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs
zeigten eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, wenn die
Patientinnen zusätzlich zu einer endokrinen Therapie mit Letrozol mit Palbociclib
behandelt wurden, im Vergleich zu der Behandlung mit Letrozol alleine.
Die PENELOPEB Studie wird von der German Breast Group (GBG) gesponsort. Der
internationale Forschungsleiter ist Prof. Gunter von Minckwitz, der auch Vorsitzender
der GBG ist. Der deutsche Principal Investigator ist Professor Toralf Reimer aus Rostock.
Die Studie wird in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen akademischen
Gruppen in Australien, Österreich, Belgien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Japan,
Korea, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten
durchgeführt und wird durch Forschungsgelder von Pfizer Inc. unterstützt.
Die German Breast Group ist eine deutsche akademisch-kollaborative Studiengruppe,
die Spitzenforschungen zum Thema Brustkrebs durchführt. Die meisten klinischen
Studien, einschließlich der PENELOPEB Studie, werden in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie Breast (AGO-B) Studiengruppe
durchgeführt. Mehr als 500 klinische Einrichtungen und über 1.000 Ärzte in
Deutschland nehmen an GBG-Studien teil und haben über 33.000 Patienten darin
einbezogen. Die Studiengruppe feierte 2011 ihr 30-jähriges Jubiläum.
Die GBG Forschungs GmbH wurde 2003 von Prof. Gunter von Minckwitz gegründet,
um der German Breast Group eine professionelle Plattform zur Durchführung von
akademisch orientierten klinischen Studien zur Verfügung zu stellen. Die GBG
Forschungs GmbH ist ein hochprofessionelles Forschungsinstitut, das die hohen
Anforderungen für die Durchführung klinischer Studien erfüllt.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.germanbreastgroup.de
Kontakt:
German Breast Group
Frau Elvira Mosig
Telefon: +49 6102 7480 429
E-Mail: elvira.mosig@germanbreastgroup.de
Quelle: GBG
November 2013 |
Literaturreferate
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