Roche ist ein globales Unternehmen mit Vorreiterrolle in der Erforschung und
Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika und ist darauf fokussiert, Menschen
durch wissenschaftlichen Fortschritt ein besseres, längeres Leben zu ermöglichen.
Dank der Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach ist Roche führend
in der personalisierten Medizin – einer Strategie mit dem Ziel, jeder Patientin und
jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. In der Onkologie
setzt Roche seit über 50 Jahren mit der Entwicklung von Krebsmedikamenten Standards.
Hohe wissenschaftliche Evidenz und langjährige Erfahrungen in der klinischen
Anwendung haben Vertrauen in die Therapien geschaffen. So wurden inzwischen mit
Herceptin weltweit über 2 Millionen Patienten behandelt, mit MabThera über 5 Millionen.
Auch diese therapieverändernden Standards unterliegen dem üblichen Produktlebenszyklus.
So treten konkurrierende Arzneimittel in den Markt ein. Roche begrüßt den fairen
Wettbewerb durch biosimilare Antikörper, der zur nachhaltigen Gesundheitsversorgung
beiträgt. Dadurch werden Ressourcen für die Entwicklung neuer, innovativer Arzneimittel
frei. So engagiert sich Roche aktuell beispielsweise in der Krebsimmuntherapie, die
eine ganz neue Ära der Krebsbehandlung einleitet.
Original-Biologika in der klinischen Praxis
Der Herstellungsprozess hochkomplexer biologischer Arzneimittel wie Herceptin und
MabThera ist aufwendig. Diese Antikörper werden mithilfe einzigartiger lebender
gentechnisch veränderter Zellen biotechnologisch hergestellt. Der Masterzellklon
und tausende Einzelschritte des Prozesses bestimmen das Produkt. Aufgrund dieser
Komplexität und ihrer Größe von mehreren zehntausend Atomen sind therapeutische
Antikörper nicht exakt kopierbar. Biosimilare Antikörper werden aus anderen
Zelllinien und mittels unterschiedlicher Herstellungsverfahren produziert.
Sie ähneln daher den Original-Biologika, können aber nicht identisch sein.
Auch die Zulassungswege sind verschieden: Während Original-Biologika Patientennutzen
gezeigt haben, basiert die Zulassung biosimilarer Antikörper auf dem Nachweis
der Ähnlichkeit zum Original. Dieser Nachweis in einer einzelnen Indikation
kann auf alle weiteren Indikationen des Original-Biologikums extrapoliert werden.
Die Entscheidung für eine bestimmte Therapie liegt stets beim behandelnden Arzt
und sollte primär auf medizinischen Gründen basieren. Da Biosimilar und
Original-Biologikum den gleichen Wirkstoffnamen (INN, international non-proprietary name)
führen, sollten sie bei Verordnung und Dokumentation in der Patientenakte
mit dem Handelsnamen bezeichnet werden. Nur so kann die Rückverfolgbarkeit
und damit die Patientensicherheit gewährleistet werden. Ein Austausch in der
Apotheke (automatische Substitution) ist, anders als bei Generika, nicht
möglich, was der Patientensicherheit dient. Roche spricht sich daher gegen
den Austausch von Original und biosimilarem Antikörper während einer laufenden
Therapie aus.
Roche fordert Transparenz bezüglich der vorliegenden wissenschaftlichen Evidenz.
So sollten Arzt und Patienten jederzeit feststellen können, welche Studiendaten
für das jeweilige Produkt vorliegen. Roche setzt sich deshalb dafür ein, dass
in der Fachinformation auch klar erkennbar ist, auf welchen Daten die
Zulassung eines biosimilaren Antikörpers beruht und in welchen Indikationen
er klinisch geprüft wurde.
Herceptin: Nachgewiesene Heilung beim Brustkrebs
Herceptin gilt als Durchbruch in der Behandlung des HER2-positiven
Mammakarzinoms. Eine Vielzahl von klinischen Studien belegt die Wirksamkeit
und Verträglichkeit des ersten zielgerichteten HER2-Antikörpers beim frühen
und metastasierten Brustkrebs. Bei früher Diagnose und Therapie haben die
betroffenen Frauen heute eine hohe Chance auf Heilung. So zeigen die
Langzeitdaten der Zulassungsstudie HERA, dass etwa 7 von 10 Frauen (69,3%),
die gegen ihre HER2-positive Brustkrebserkrankung über 1 Jahr adjuvant mit
Herceptin behandelt wurden, auch nach 10 Jahren krankheitsfrei sind [1]. Der
Original-Antikörper Herceptin kann sowohl intravenös als auch subkutan
verabreicht werden. Als Kombinationspartner von Perjeta®▼ (Pertuzumab) und
Bestandteil von Kadcyla®▼ (Trastuzumab Emtansin) ist Herceptin zudem die
Basis für die Weiterentwicklung der Therapie des HER2-positiven Mammakarzinoms.
MabThera: Evidenz für Heilung beim DLBCL; neue Perspektiven in FL und CLL mit Gazyvaro
MabThera hat die Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen revolutioniert: Sowohl
bei den indolenten (follikuläres Lymphom [FL], chronisch lymphatische Leukämie [CLL])
als auch aggressiven Formen (diffus großzelliges B-Zell-Lymphom [DLBCL]) hat
MabThera erstmals Langzeitüberleben, Chronifizierung und Heilung als
Therapieziele etabliert. In Kombination mit CHOP-Chemotherapie
(Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) ist MabThera
heute Goldstandard in der Erstlinientherapie des DLBCL [2]. Besonders im
kurativen Setting des DLBCLs ist die gute und unübertroffene Evidenzlage
von MabThera Basis für einen verlässlichen Therapieerfolg. Weltweit wurden
über 4 Millionen onkologische Patienten seit der ersten Zulassung im
Jahr 1998 behandelt [3]. MabThera wird außerdem seit mehr als 10 Jahren
erfolgreich zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt und wurde
im Jahr 2013 zusätzlich für Patienten mit schweren Formen einer entzündlichen
Gefäßerkrankung (ANCA-assoziierte Vaskulitis) zugelassen.
Der glykomodifizierte Typ-II-Anti-CD20-Antikörper Gazyvaro®▼ (Obinutuzumab)
verändert zur Zeit die Therapielandschaft beim FL und in der CLL, da
Gazyvaro eine überlegene Wirksamkeit in head-to-head Studien gegenüber
MabThera gezeigt hat [4, 5]. Gazyvaro verlängert das Gesamtüberleben bei
vorbehandelten FL-Patienten und führt zu einer therapiefreien Zeit bei
unfitten CLL-Patienten von fast 4 Jahren. Gazyvaro ist daher bereits
heute First-Line-Standard bei unfitten CLL-Patienten [6] und etabliert
sich zunehmend beim FL [7].
[1] Cameron D et al., Lancet 2017; 389: 1195-1205
▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht
eine schnelle Identifizierung neuer Erkennt-nisse über die Sicherheit. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
zu melden. Eindeutige Kennzeichnung von biologischen Arzneimitteln in der medizinischen Kommunikation
[2] Coiffier B et al., Blood 2010; 116: 2040-2045
[3] Periodic Benefit-Risk Evaluation Report (Number 1066862/25th Periodic
Safety Update Report) MabThera® (18 November 2014 - 17 November 2015)
[4] Marcus et al., ASH 2016; San Diego, plenary session #6
[5] Goede V et al., N Engl J Med 2014; 370: 1101-1110
[6] Sehn et al., Lancet 2016
[7] ESMO Guidelines 2015
Für die Patientensicherheit ist es wichtig, biologische Arzneimittel durch ihren Handelsnamen
klar zu kennzeichnen. Nur so kann gewährleistet werden, dass mögliche Nebenwirkungen eindeutig
einem bestimmten Produkt zugeordnet und zurückverfolgt werden können. Analog europäischer
behördlicher Vorgaben für die Dokumentation des Handelsnamens in der Patientenakte nennt
Roche in Publikationen, Texten und Presseinformationen deshalb neben dem internationalen
Freinamen auch den Handelsnamen.
Roche Pharma AG
Mai 2017 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs