Die dreiarmige Studie TRYPHAENA untersuchte den neoadjuvanten Einsatz von Perjeta/Herceptin in
Kombination mit einer Anthrazyklin- oder Carboplatin-basierten Chemotherapie [3]. Die aktuellen
Daten vom SABCS zeigen: Unter Perjeta plus Herceptin in Kombination mit einer Anthrazyklin- oder
Carboplatin-basierten Chemotherapie waren nach drei Jahren 87 bis 90% der Patientinnen krankheitsfrei.
Unter der doppelten HER2-gerichteten Antikörper-Blockade wurden keine neuen Sicherheitssignale
beobachtet. Auch die Inzidenz kardialer Ereignisse (Linksventrikuläre systolische Dysfunktionen [LVSD],
Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion [LVEF]) war während der dreijährigen
Nachbeobachtungszeit in allen drei Studienarmen vergleichbar[2].
Nahezu verdoppelte pCR-Rate mit Perjeta
Die aktuellen Daten der TRYPHAENA-Studie ergänzen die Erkenntnisse aus der zulassungsrelevanten
NeoSphere-Studie. In der Phase-II-Studie erreichten Patientinnen, die Perjeta zusätzlich zu
Herceptin und Docetaxel erhielten, nahezu doppelt so häufig eine pCR in Brust und
Axilla (ypT0/is ypN0) – die pCR-Rate erhöhte sich signifikant von 21,5 auf 39,3% (p=0,0063) [1].
Die Daten einer exploratorischen Langzeitauswertung über fünf Jahre zeigten zudem einen
positiven Trend für das krankheitsfreie Überleben (DFS) der Patientinnen
(84% vs. 81%; HR:0,60; 95 %-KI: 0,28–1,27) [4].
Erfolgskonzept der doppelten HER2-gerichteten Antikörper-Blockade
„Perjeta/Herceptin in Kombination mit Docetaxel ist uneingeschränkter Standard of Care
in der First-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms“, erinnerte
Prof. Dr. Andreas Schneeweiss, Heidelberg. In dieser Situation verlängert die Hinzunahme
von Perjeta zu Herceptin plus Docetaxel das mediane Gesamtüberleben der Patientinnen
signifikant und klinisch hochrelevant um 15,7 Monate auf fast 5 Jahre (56,5 vs. 40,8 Monate;
HR:0,68; p <0,001) [5]. Beim frühen HER2-positiven Mammakarzinom ist die doppelte
HER2-gerichtete Antikörper-Blockade mit Perjeta und Herceptin in Kombination mit einer
Chemotherapie seit 2015 für die Neoadjuvanz zugelassen. „Die bisherigen Studiendaten
beim frühen HER2-positiven Mammakarzinom bestätigen das Erfolgskonzept und stimmen uns
zuversichtlich, dass die Hinzunahme von Perjeta zu Herceptin und einer Chemotherapie
auch in der Adjuvanz zu einem Wirksamkeitsvorteil für die Patientinnen führen wird.“
Der adjuvante Einsatz der doppelten HER2-gerichteten Antikörper-Blockade wird aktuell
in der Phase-III-Studie APHINITY untersucht. Erste Resultate werden noch für das Jahr
2017 erwartet.
Einsatz von Perjeta in der Neoadjuvanz
Die neoadjuvante Zulassung von Perjeta gilt in Kombination mit Herceptin und
Chemotherapie für Frauen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem, inflammatorischem
oder frühem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko [6]. „Eine HER2-Überexpression ist per se
mit einem erhöhten Risiko assoziiert“, betonte Schneeweiss. „Zusätzliche Risikofaktoren
sind ein Lymphknotenbefall (N+), eine Tumorgröße ≥2 cm oder weitere Risikofaktoren,
wie z.B. ein negativer Hormonrezeptor-Status, ein schlecht differenziertes Karzinom (G3)
oder ein hoher Proliferationsindex. Die neoadjuvante Therapie mit Perjeta/Herceptin
ist daher für sehr viele Patientinnen indiziert.“
Perjeta® (Pertuzumab) unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle
Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Bitte melden Sie Nebenwirkungen
an grenzach.drug_safety@roche.com oder Fax +49 7624 14 3183.
Quellen:
[1] Gianni L, et al., Lancet Oncol 2012; 13: 25-32
[2] Schneeweiss A, et al., SABCS: Abstract P4-21-02
[3] Schneeweiss A, et al., Ann Oncol 2013; 24(9): 2278-84
[4] Gianni L, et al., Lancet Oncol 2016, 17: 791-800
[5] Swain S, et al., N Engl J Med 2015; 372: 724-32
[6] Fachinformation Perjeta®, Stand: September 2015
Roche Pharma AG
Dezember 2016 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs