HER2-positives metastasiertes Mammakarzinom
AGO bestätigt Perjeta/Herceptin und Kadcyla als Standardtherapien

Die doppelte Antikörper-Blockade mit Perjeta® (Pertuzumab) und Herceptin® (Trastuzumab) plus Docetaxel sowie das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla® (Trastuzumab Emtansin) sollten standardmäßig in der First- bzw. Second-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms eingesetzt werden. Diese Empfehlung erneuert die Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) in ihren aktuellen Therapieleitlinien. Beide Therapien werden als jeweils einzige Regime mit dem höchsten Empfehlungsgrad (++) bewertet [1]. Grundlage dafür sind die überzeugenden Studiendaten: Sowohl die First-Line-Therapie mit Pertuzumab/Trastuzumab als auch der Second-Line-Einsatz von Trastuzumab Emtansin bietet den betroffenen Frauen die Aussicht auf ein signifikant verlängertes Überleben [2,3].

Perjeta verlängert medianes Gesamtüberleben auf fast 5 Jahre2

Für die First-Line-Therapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms empfiehlt die AGO die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab/Trastuzumab plus Docetaxel erneut als einziges Regime mit einem Doppelplus (++) [1]. Die uneingeschränkte Empfehlung basiert auf den Resultaten der CLEOPATRA-Studie: In der Phase-III-Studie verlängerte die zusätzliche Behandlung mit Pertuzumab das Gesamtüberleben der betroffenen Frauen gegenüber der alleinigen Behandlung mit Trastuzumab und Docetaxel signifikant um median 15,7 Monate (56,5 vs. 40,8 Monate; HR:0,68; p<0,001). Das Gesamtüberleben von median fast 5 Jahren ist das bisher längste, das in prospektiven Studien für Frauen mit fortgeschrittenem HER2-positivem Mammakarzinom in dieser Therapiesituation erreicht wurde [2].

Pertuzumab und Trastuzumab plus Chemotherapie kann gemäß der aktuellen AGO-Empfehlung darüber hinaus für die neoadjuvante Therapie eingesetzt werden (+) [1]. Das seit Juli 2015 zugelassene Regime hatte in der NeoSphere-Studie die Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) in Brust und Axilla (ypT0/is ypN0) gegenüber Trastuzumab plus Docetaxel nahezu verdoppelt [4,5].

Hochwirksame Therapie mit Kadcyla in der Second-Line

Die AGO bestätigt zudem Trastuzumab Emtansin als Second-Line-Standard für Frauen, die gegen die HER2-positive Erkrankung bereits mit Trastuzumab und einem Taxan behandelt wurden. Auch das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird in dieser Therapiesituation erneut als einzige Substanz mit einem Doppelplus empfohlen [1]. Grundlage für die Empfehlung sind die Resultate der Zulassungsstudie EMILIA: Frauen, die mit Trastuzumab Emtansin behandelt wurden, überlebten in der Phase-III-Studie im Median 30,9 Monate – und damit median 5,8 Monaten länger als unter der Kombination Capecitabin plus Lapatinib (25,1 Monate; HR: 0,68; p<0,001) [3].

Weiterführende Informationen zu den aktuellen Empfehlungen der AGO vom 04.03.2016 finden Sie unter www.ago-online.de/de/infothek-fuer-aerzte/leitlinienempfehlungen/mamma/.

Quellen:
[1] www.ago-online.de
[2] Swain S, et al. 2015. N Engl J Med 372:724-734
[3] Verma S, et al. 2012. N Engl J Med 367 (19):1783-1791
[4] Fachinformation Perjeta®, Stand: Juli 2015
[5] Gianni L, et al. 2012. Lancet Oncol 13:25-32


Roche Pharma AG


März 2016

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs