Kadcyla verlängert Überleben um fast ein halbes Jahr
In der Zulassungsstudie EMILIA1 überlebten Patientinnen mit Trastuzumab Emtansin im
Median 30,9 Monate – und damit fast ein halbes Jahr länger als unter der Kombination
Capecitabin plus Lapatinib (25,1 Monate; HR:0,68; p<0,001). An der randomisierten
Phase-III-Studie nahmen 991 Patientinnen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem
oder metastasiertem Mammakarzinom teil, deren Erkrankung unter Herceptin® (Trastuzumab)
und einem Taxan fortgeschritten war oder die innerhalb von 6 Monaten nach adjuvanter
Therapie ein Rezidiv erlitten hatten. Auch hinsichtlich der sekundären Endpunkte
erwies sich Trastuzumab Emtansin als signifikant überlegen: So verbesserte das
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat die objektive Ansprechrate (ORR; 43,6 vs. 30,8%; p<0,001)
und verlängerte das progressionsfreie Überleben (PFS; 9,6 vs. 6,4 Monate; HR:0,65; p<0,001).
„Unsere Erfahrungen aus dem klinischen Alltag decken sich mit den beeindruckenden
Resultaten der EMILIA-Studie“, bestätigte Huober und verwies auf eine Patientin aus
seiner Praxis, die unter Trastuzumab Emtansin bereits seit über 15 Monaten einen
stabilen Krankheitsverlauf aufweist. „Damit unsere Patientinnen maximal von der
Therapie profitieren, setzen wir Trastuzumab Emtansin in der Praxis standardmäßig
in der Second-Line bis zur Progression ein.“ Die Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische
Onkologie (AGO) bestätigt dieses Vorgehen: So empfiehlt die AGO in ihren jüngst
aktualisierten Leitlinien Trastuzumab Emtansin erneut als einzige Substanz mit
der höchstmöglichen Bewertung, einem Doppelplus (++), für die Second-Line-Therapie
des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms [2].
Gute Lebensqualität unter Kadcyla
Neben der hohen Wirksamkeit profitieren die Frauen von der guten Verträglichkeit:
So wurden in der EMILIA-Studie unter Trastuzumab Emtansin erheblich weniger schwere
unerwünschte Ereignisse (≥ Grad 3) beobachtet als im Kontrollarm (40,8 vs. 57,0%) [1].
Eine Analyse der von den Patientinnen berichteten Outcomes (PRO) zeigt zudem, dass
die Zeit bis zur erneuten Symptomprogression unter Trastuzumab Emtansin mit 7,1 Monaten
deutlich länger war als unter Capecitabin/Lapatinib (4,6 Monaten; HR:0,80; p=0,012) [3].
Auch hinsichtlich sämtlicher evaluierter Aspekte zum körperlichen Wohlbefinden wurde
Trastuzumab Emtansin besser bewertet als die Kombinationstherapie [3]. „Diese Ergebnisse
zur Lebensqualität sind für uns enorm wichtig“, betonte Lüftner. „Mit dem Second-Line-Einsatz
von Trastuzumab Emtansin bieten wir unseren Patientinnen die Chance auf ein signifikant
verlängertes Überleben – und dies bei hoher Lebensqualität.“
Quellen:
Pressekonferenz "Erfahrungen aus der klinischen Praxis - Kadyla in der Second-Line-Therapie
des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms" am 05. April 2016 in Frankfurt.
Veranstalter: Roche Pharma AG April 2016
[1] Verma, S, et al. 2012. N Engl J Med 367 (19):1783-1791
[2] www.ago-online.de
[3] Welslau, et al. 2014. Cancer 120:642-651
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs