Zirkulierende Tumorzellen:
Zukunft als prognostische und prädiktive Marker?


Tumorzellen im zirkulierenden Blut von Tumorpatienten wurden bereits vor mehr als 50 Jahren beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass sie sich von einem soliden Tumor gelöst haben, in die Blutzirkulation gelangt sind und sich womöglich in entfernten Organen ansiedeln um Sekundärtumoren zu bilden.

Mit der Entwicklung neuer Techniken, die es ermöglichen, routinemäßig vereinzelte Tumorzellen im "Meer" von Blutzellen entdecken zu können, wird es immer wahrscheinlicher, dass sich solche Zellen als prognostische und prädiktive Marker nutzbar machen lassen. Man strebt an, mutierte Gene zu identifizieren und darüber hinaus zu ermitteln, auf welche Medikamente der Krebs anspricht.

Aufgrund ihrer geringen Zahl müssen die Tumorzellen im Blut erst angereichert oder von den Blutzellen abgetrennt werden. Eine zukunftsträchtige Methode ist der CTC (circulating tumor cells)-Chip.

Gegenwärtig laufen zwei Prostatakrebs-Studien. Zum einen soll mit dem CTC-Chip geprüft werden, ob die Konzentration an zirkulierenden Tumorzellen oder spezifische molekulare Marker das Risiko bei Patienten mit einem frühen Prostatakarzinom erkennen lassen. Mi einer weiteren Technik (MagSweeper) wird untersucht, inwieweit sich in der DNA von zirlkulierenden Tumorzellen spezifische Gen-Expressionsmuster erstellen oder genetische Mutationen auffinden lassen, anhand derer das Ansprechen auf bestimmte Therapien vorausgesagt werden kann.

Nelson NJ, 2010. Circulating tumor cells: will they be clinically useful? J Natl Cancer Inst 102:146-148.

März 2010 red.  

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs