Bei der Nachbegutachtung von 25 Fällen, in denen die Sentinel-Lymphknoten Zytokeratin-positive Zellen aufwiesen, die immunhistochemischen
Befunde insgesamt aber keine Ähnlichkeit mit dem zugeordneten Mammakarzinom hatten, wurde jeweils der benigne Charakter der vermeintlichen
Metastasen nachgewiesen. In neun Lymphknoten waren „Metastasen“ bereits bei der Inspektion der Hämatoxylin-Eosin (HE)-Präparate entdeckt
worden. Übereinstimmende zytologische Merkmale von epithelialen Zellen im Sentinel-Lymphknoten mit intraduktalen Papillomen im entsprechenden
Biopsiematerial aus der Brust wurde in 22 Fällen registriert. Von sechs eindeutig Her-2/neu-positiven Karzinomen erwiesen sich die im
Sentinel-
Aufgrund dieser Befunde kann nicht ausgeschlossen werden, dass in die Ergebnisse früherer Studien teilweise Fehlinterpretationen des
Lymphknotenstatus eingegangen sind – insbesondere in Fällen mit nur wenig aufgefundenen Tumorzellen im Sentinel-Lymphknoten. Wenn aber
manche N+-Tumoren in Wirklichkeit N0-Tumoren waren, verfälschte das unter Umständen Aussagen über den prädiktiven Wert von Mikrometastasen
oder isolierter Tumorzellen in Lymphknoten bezüglich des krankheitsfreien Überlebens und des Tumor-verursachten Ablebens. Bisher besteht
hierüber kein allgemeiner Konsensus.
Bleiweiss IJ, Nagi CS, Jaffer S. 2006.
Axillary sentinel lymph nodes can be falsely positive due to iatrogenic displacement and transport of benign epithelial
cells in patients with breast carcinoma. J Clin Oncol 24:2013-2018.
Editorial: Carter BA, Page DL. 2006.
Sentinel lymph node histopothology in breast cancer: minimal disease versus artifact. J Clin Oncol 24:1978-1979.
September 2006
red.
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs