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Die am häufigsten angewandte quantitative Methode zur Bestimmung der Brustdichte ist die Ermittlung des Verhältnisses von dichter zur Gesamtfläche. In Studien sollten dichte und nicht-dichte Areale bevorzugt durch Computer-gestützte Verfahren auf digitalisierten Mammographien quantifiziert werden. Doch bislang gibt es keine klinisch anwendbare, standardisierte, quantitative und automatisierte Methode für die Messung der Brustdichte. Andererseits führt die inzwischen weitgehend anerkannte Bedeutung der Brustdichte als Risikofaktor für Brustkrebs gegenwärtig zur Entwicklung neuer Bestimmungsmethoden: Ein quantititatives Verfahren zur Messung des Anteils an Drüsengewebe in der Brust mithilfe der Dualenergie-Mammographie wurde an Körperphantomen auf ihre Durchführbarkeit geprüft. Hierbei erreichten die Experimentatoren eine Genauigkeit, bei der der (root mean square) RMS-Fehler nur bei ungefähr 5% lag [2].
Eine neue Technik zur absoluten Messung der Brustdichte auf der Grundlage 3D T1-gewichteter Magnetresonanztomographien (MRT)
korreliert mit herkömmlichen Bestimmungen der mammographischen Brustdichte. Dennoch ist die MRT-basierte Methode der
mammographischen Methode nicht äquivalent und sollte auf ihre Eignung geprüft werden, das Brustkrebsrisiko besser als
mammographische Verfahren ermitteln zu können [3].
In verschiedenen Untersuchungen stand Brustdichte auch im Zusammenhang mit der Tumorgröße, dem Lymphknotenstatus sowie
der Brustkrebs-Subtypen luminal A und dreifach negativ.
Hieraus ließe sich ein innovativer Ansatz zur Auswahl der optimal geeigneten Therapie ableiten. Bei geringer Brustdichte könnte nach Lumpektomien auf eine Strahlentherapie verzichten werden. Andererseits mahnen Maskarinec et al. (2010) zur vorsichtigen Interpretation obiger Ergebnisse [8]. Die Fälle in der Studie waren in den Jahren von 1987 bis 1998 diagnostiziert worden, als die Behandlungsrichtlinien noch nicht wie die heutigen Empfehlungen das Angebot einer Strahlentherapie an die Mehrzahl der Patientinnen mit brusterhaltender Operation vorsahen.
Nach neueren Daten von Park et al. (2009) besteht für Brustkrebs-Patientinnen mit hoher Brustdichte nach brusterhaltender Operation und
Strahlentherapie das signifikant erhöhte Risiko für ein lokoregionäres Rezidiv [9].
Über die Fortführung obiger Untersuchung wurde auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium im Dezember 2008 berichtet: Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, bei denen sich die Brustdichte um 10% reduzierte, senkten damit ihr Brustkrebsrisiko um 50%. Hingegen bestand ohne Abnahme der Brustdichte das gleiche Brustkrebsrisiko wie unter Placebo [10].
Bei Brustkrebs-Patientinnen, die eine neoadjuvante Chemotherapie erhalten, reduzierte sich die Brustdichte in der kontralateralen
Brust signifikant. Der Effekt zeigte sich anhand von Messungen mit quantitativer MRT bereits nach einem oder zwei Zyklen der
Behandlung mit Doxorubicin und Cyclophosphamid [11].
Literatur: [1] Brower V, 2010. Breast density gains acceptance as breast cancer risk factor. J Natl Cancer Inst 102:374-375. [2] Ducote JL, Molloi S, 2010. Quantification of breast density with dual energy mammography: an experimental feasibility study. Med Phys 37:793-801. [3] Thompson DJ, Leach MO, Kwan-Lim G, et al. 2009. Assessing the usefulness of a novel MRI-based breast density estimation algorithm in a cohort of women at high genetic risk of breast cancer: the UK MARIBS study. Breast Cancer Res 11:R80. [4] Boyd NF, Guo H, Martin LJ, et al. 2007. Mammographic density and the risk and detection of breast cancer. N Engl J Med 356:227-236. [5] Stone J, Dite GS, Gunasekara A, et al. 2006. The heritability of mammographically dense and nondense breast tissue. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 15:612-617. [6] Douglas JA, Roy-Gagnon M-H, Zhou c, et al. 2008. Mammographic breast density – evidence for genetic correlations with established breast cancer risk factors. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 17:3509-3516. [7] Cil T, Fishell E, Hanna W, et al. 2009. Mammographic density and the risk of breast cancer recurrence after breast-conserving surgery. Cancer 115:5780-5787. [8] Mascarinec G, Woolcott CG, Kolonel LN, 2010. Mammographic density as a predictor of breast cancer outcome. Future Oncol 6:351-354. [9] Park CC, Rembert J, Chew K, et al. 2009. High mammographic breast density is independent predictor of local but not distant recurrence after lumpectomy and radiotherapy for invasive breast cancer. Int J Radiat Oncol Biol Phys 73:75-79. [10] Cuzick J, Warwick J, Pinney E, et al. 2004. Tamoxifen and breast density in women at increased risk of breast cancer. J Natl Cancer Inst 96:621–628. [11] Chen JH, Nie JH, Bahri S, et al. 2010. Decrease in breast density in the contralateral normal breast of patients receiving neoadjuvant chemotherapy: MR imaging evaluation. Radiology 255:44-52. | |||||
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