Risedronat zur Verhinderung Aromaseinhibitor-induzierter Knochenverluste


  Postmenopausale Frauen mit frühem Brustkrebs, die eine adjuvante Therapie mit Anastrozol erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für Knochenfrakturen. Diesbezüglich wurden in der Study of Anastrozole With the Bisphosphonate Risodronate (SABRE) die Effekte einer zusätzlichen Therapie mit Risedronat auf die Knochenmineraldichte untersucht (Van Poznak C, et al. 2010):

  Bei postmenopausalen Frauen kann die Aromataseinhibitor-induzierte Absenkung des Serum-Estradiolspiegels zu beschleunigten Knochenmasseverlusten führen.

  Postmenopausale Frauen mit frühem Brustkrebs (n=234), die eine adjuvante Therapie mit Anastrozol erhalten sollten, wurden anhand Größe, Gewicht, Laborwerten, Röntgenbefunden an der Wirbelsäule und den Ergebnissen der dual energy X-ray absorptiometry (DEXA)-Messung der Knochendichte in drei Gruppen mit geringem, mittlerem und hohem Frakturrisiko eingeteilt.
      Patientinnen mit geringem Frakturrisiko (T-Score ≥-1; n=42) erhielten Anastrozol (1 mg/d) alleine.
      Frauen mit mittlerem Frakturrisiko (T-Score <-1 bis ≥-2) wurden randomisiert einer Gruppe mit Anastrozol plus wöchentlich 35 mg oralem Risedronat (n=77) und einer Gruppe mit Anastrozol plus Placebo zugeteilt (n=77).
      Patientinnen mit hohem Frakturrisiko (T-Score <-2) erhielten Anastrozol plus Risedronat (n=38).
      Allen Patientinnen wurde die zusätzliche Einnahme von Kalzium und Vitamin D empfohlen.

 
Nach 24 Monaten war die Knochenmineraldichte bei den Frauen mit mittlerem Frakturrisiko in der Lendenwirbelsäule und der gesamten Hüfte im Anastrozol/Risedronat-Arm deutlich höher als im Anastrozol/Placebo-Arm (2,2% vs. 1,8% bzw. 1,8% vs. -1,1%).

Bei den Frauen mit hohem Frakturrisiko war die Knochenmineraldichte in der Lendenwirbelsäule und der ganzen Hüfte signifikant angestiegen (3,0% bzw. 2,0%).

Die Frauen mit niedrigem Frakturrisiko erlitten Knochenmineralverluste in der Lendenwirbelsäule
(-2,1%) und der gesamten Hüfte (-0,4%).

Postmenopausalen Patientinnen mit frühem Brustkrebs, die adjuvant Anastrozol erhielten, verhalf die zusätzliche Gabe von Risedronat während 24 Monaten zu erhöhter Knochenmineraldichte.

  Die Erhaltung der Knochengesundheit ist für Frauen mit frühem Brustkrebs, die langfristig mit einem Aromataseinhibitor behandelt werden, von besonderer Wichtigkeit.

Van Poznak C, Hannon RA, Mackey JR, et al. 2010. Prevention od aromatase inhibitor-induced bone loss using risedronate: the SABRE trial. J Clin Oncol 28:967-975.


Risedronat zur Verhinderung Aromaseinhibitor-induzierter Knochenverluste
Schlüsselwörter: Früher Brustkrebs, Aromatase-Inhibitor, Anastrozol, Bisphosphonat, Risedronat, Knochenmineraldichte

 

Oktober 2010

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