Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat T-DM1 setzt sich aus dem bewährten Antikörper
Trastuzumab Roche und dem Maytansin-Derivat DM1 zusammen, das im Vergleich zu Taxanen
eine bis zu 4.000-fach höhere Zytotoxizität aufweist. Während die Antikörper-Komponente
selektiv die HER2-vermittelte Signalkaskade blockiert und die antikörper-abhängige
zelluläre Zytotoxizität induziert, wird DM1 erst in der Tumorzelle aktiv und zerstört
diese von Innen heraus [3]. „Die eigentliche Innovation an T-DM1 ist der systemisch
stabile Linker, der beide Komponenten miteinander verbindet“, erklärt Harbeck. „Erst
dieser ermöglicht uns den Einsatz eines derart potenten Zytostatikums, da er gewährleistet,
dass DM1 erst dort freigesetzt wird, wo es wirken soll – im Inneren der Tumorzelle.“
Zulassungsstudie EMILIA: Signifikanter Überlebensvorteil mit T-DM1
Die Wirksamkeit und Sicherheit von T-DM1 wurde in der zulassungsrelevanten Studie
EMILIA im Vergleich zur Kombination Capecitabin (Xeloda®) plus Lapatinib untersucht.
An der randomisierten Phase-III-Studie nahmen 991 Patientinnen mit HER2-positivem,
lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinom teil, deren Erkrankung
unter Behandlung mit Trastuzumab Roche und einem Taxan fortgeschritten war.
Hinsichtlich aller Wirksamkeitsendpunkte war T-DM1 der Kombination Capecitabin plus
Lapatinib signifikant überlegen. So verbesserte T-DM1 die objektive Ansprechrate (ORR)
bei Patientinnen von 30,8 auf 43,6% (p <0,001). Auch das progressionsfreie Überleben
(PFS) war unter T-DM1 signifikant verlängert (9,6 vs. 6,4 Monate; HR=0,65; p <0,001).
In Einklang damit steht die signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS):
Patientinnen, die T-DM1 anstelle der Kombinationstherapie erhielten, lebten im Median
fast ein halbes Jahr länger (30,9 vs. 25,1 Monate; HR=0,68; p=0,0006) [2]. Bestätigt
wird die hohe Wirksamkeit von T-DM1 durch erste Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie
TH3RESA: Auch bei Patientinnen mit mindestens zwei Vortherapien gegen
die metastasierte Erkrankung war T-DM1 den mehrheitlich anti-HER2-basierten Vergleichstherapien
hinsichtlich der ORR (31,3 vs. 8,6%; p <0,0001) und des PFS (6,2 vs. 3,3 Monate; HR=0,528; p <0,001)
signifikant überlegen. Aktuell zeichnet sich bereits ab, dass auch bezüglich des
Gesamtüberlebens ein Vorteil durch die Behandlung mit T-DM1 zu erwarten ist [4].
Mehr Lebensqualität durch bessere Verträglichkeit
Neben der hohen Wirksamkeit profitieren die Patientinnen von der Sicherheit und
guten Verträglichkeit von T-DM1. Infolge des innovativen, kombinierten Wirkprinzips des
Antikörper-Wirkstoff-Konjugats bleibt die systemische Belastung äußerst gering. Dies
zeigen auch die Ergebnisse aus den Phase-III-Studien: Sowohl in der EMILIA- als auch
in der TH3RESA-Studie war die Rate an schweren unerwünschten Ereignissen =Grad 3 unter
T-DM1 deutlich niedriger als unter den Vergleichstherapien (EMILIA: 40,8 vs.
57,0% bzw. TH3RESA: 32,3 vs. 43,5%) [2, 4]. „T-DM1 verbindet eine gesteigerte
Wirksamkeit mit besserer Verträglichkeit“, so Welslau. „Diese klinischen Vorteile
spiegeln sich direkt in der Lebensqualität unserer Patientinnen wider. Gerade in der
fortgeschrittenen Therapiesituation ist das ein ganz entscheidendes Argument.“
Welchen Einfluss T-DM1 auf die Lebensqualität der Patientinnen hat, wurde in der
EMILIA-Studie anhand validierter Fragebögen zum Patienten-orientierten Nutzen
ermittelt. Die Analyse belegt einen signifikanten Vorteil zugunsten der mit T-DM1
behandelten Patientinnen: Die Zeit bis zur erneuten Symptomprogression war unter
T-DM1 im Vergleich zum Kontrollarm signifikant verlängert (7,1 vs. 4,6 Monate; HR=0,796; p=0,0121).
Auch hinsichtlich sämtlicher evaluierter Aspekte zum körperlichen Wohlbefinden
wurde T-DM1 besser bewertet als die Kombination Capecitabin plus Lapatinib [5].
„Die Ergebnisse zu T-DM1 sind in jeglicher Hinsicht beeindruckend und markieren einen
Meilenstein in der Behandlung des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms“, so
das Fazit von Harbeck. „Mit T-DM1 haben wir zweifellos einen neuen Standard für die
2nd-Line-Therapie.“
Quellen:
[1] Fachinformation Kadcyla®; Stand: November 2013
[2] Verma S, et al. 2012. N Engl J Med 367:1783-91
[3] Barok M, et al. 2011. Breast Cancer Research 13:R46
[4] Wildiers H, et al., ECC 2013; Late Braking Abstract #15
[5] Welslau M, et al., ESMO 2012; Poster #329
Roche Pharma AG
Dezember 2013 |