Einzeldosis von 150 mg Fosaprepitant vergleichbar gut wirksam wie Drei-Tage-Schema mit oralem Aprepitant
EASE-017 (Evaluation of fosAprepitant in Single-dose schedulE) ist eine randomisierte, doppelblinde
Phase-III-Studie mit Parallelgruppen-Design. In die zum Nachweis der Nicht-Unterlegenheit von Fosaprepitant
(150 mg-Einzeldosis-Infusion) gegenüber Aprepitant (orale Applikation an drei Tagen) konzipierte Studie wurden
2.322 Patienten aufgenommen, die erstmals eine Chemotherapie mit Cisplatin in einer Dosierung von mindestens
70 mg/m2 erhalten sollten. In die Auswertung gingen die Daten von 2.247 Patienten ein. Primärer Studienendpunkt
war der Anteil der Patienten, die während des Gesamtzeitraums (0 bis 120 Stunden nach Beginn der Cisplatin-haltigen
Chemotherapie) vollständig ansprachen (kein Erbrechen und keine antiemetische Notfallmedikation). Der Anteil der
Patienten, die während der verzögerten Phase (25 bis 120 Stunden nach Beginn der Cisplatin-haltigen Chemotherapie)
vollständig ansprachen, war als sekundärer Studienendpunkt definiert.
Bei Behandlung mit dem Fosaprepitant-haltigen Schema (Fosaprepitant-Einzeldosis 150 mg i.v., Ondansetron 32 mg i.v.,
Dexamethason 12 mg p.o. Tag 1; Dexamethason 8 mg p.o. Tag 2; Dexamethason 8 mg, zweimal täglich p.o. Tag 3 und 4)
erreichten 71,9% der Patienten ein vollständiges Ansprechen, definiert als kein Erbrechen und keine zusätzliche
antiemetische Notfallmedikation während der gesamten Chemotherapie (Stunde 0-120 nach Beginn der Cisplatin-haltigen
Chemotherapie). In der Gruppe der Patienten, die ein Drei-Tage-Therapieschema mit oralem Aprepitant erhielten
(Aprepitant 125 mg p.o., Ondansetron 32 mg i.v., Dexamethason 12 mg p.o. Tag 1; Aprepitant 80 mg p.o. Tag 2 und 3;
Dexamethason einmal täglich 8 mg p.o. Tag 2 bis 4), erreichten 72,3% ein vollständiges Ansprechen. Das 95%-Konfidenzintervall
(KI) für den Gruppenunterschied betrug -4,1 bis 3,3. In der verzögerten Phase (25 bis 120 Stunden nach Beginn der
Cisplatin-haltigen Chemotherapie) erreichten unter dem Schema mit der 150 mg-Einzeldosis von Fosaprepitant 74,3% der
Patienten ein komplettes Ansprechen, unter dem Drei-Tage-Therapieschema mit Aprepitant betrug die Rate 74,2%
(Gruppenunterschied 95%-KI: -3,5 bis 3,7).
Die Häufigkeit und Art unerwünschter Ereignisse war in beiden Therapiegruppen konsistent. Als häufigste
Arzneimittel-assoziierte unerwünschte Ereignisse wurden sowohl unter Gabe der Fosaprepitant-Einzeldosis als
auch in der Vergleichsgruppe mit oralem Aprepitant Asthenie, Obstipation, Anorexie, Diarrhö und Übelkeit berichtet.
„Die Studiendaten zeigen, dass ein antiemetisches Regime mit einer einzigen Fosaprepitant-Infusion (150 mg) die
Patienten vor Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen ähnlich gut schützt wie das Drei-Tage-Therapieschema
mit oralem Aprepitant, das bei Patienten mit hoch emetogener Chemotherapie heute zum Behandlungsstandard zählt“,
sagte Prof. Steven Grunberg, University of Vermont (USA). „Die Ergebnisse sind insofern bedeutend als die Prävention
von Übelkeit und Erbrechen eine große Herausforderung darstellt und diese Aprepitant-Formulierung möglicherweise eine
größere Flexibilität bei der Applikation bietet."
Quelle: Poster Präsentation „Phase III randomized double-blind study of single-dose fosaprepitant for prevention of
cisplatin-induced nausea and vomiting“ am 8. Juni 2010 im Rahmen der Jahrestagung der Amercian Society of Clinical
Oncology (ASCO) in Chicago (Abstract # 9021). Weitere Informationen:
Annette Menzel, MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar
Tel.: 089 4561-1353, Fax -1329,
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Juni 2010 |